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Das Kunstprojekt Bachthal ist eine Bereicherung für einen aussergewöhnlichen Ort. Claude Barbey und Ueli Studer haben zusammen mit Schülern des Sonderpädagogischen Zentrums ein Gesamtkunstwerk erschaffen.
Eine erfreulich grosse Anzahl von Interessierten nahm anlässlich der Vernissage die Gelegenheit wahr, tiefere Einblicke in das unkonventionelle und wohl einzigartige Projekt «Kunst im Bachthal» zu erhalten. Der Druckgrafiker Claude Barbey und der Landartkünstler Ueli Studer haben zusammen mit Schülern des Sonderpädagogischen Zentrums ein Gesamtkunstwerk erschaffen, welches die besondere Stimmung, die dieses Tal zwischen «Chappeli» und «Bachtelen» ausstrahlt, eindrücklich zur Geltung bringt.
Die Licht-Installationen von Ulrich Studer sind Gestaltungselemente im Dialog mit der Architektur der Gebäude der Wirtschaft Chappeli und dem Betriebsgebäude KAPLA des Sonderpädagogischen Zentrums Bachtelen. Sie entwickeln mit den abgestimmten, teils farbigen Glasröhren und den Edelgasen Neon und Argon eine eindrückliche Präsenz und Poesie. Während der Dämmerung, wenn das Tageslicht abnimmt, entfaltet sich die Energie der leuchtenden Edelgase. Die Zeichnungen der Quellform und die Konturen des Bachthals treten langsam hervor.
Die vier unterschiedlich grossen Betondruckstöcke von Claude Barbey, angefertigt mit Unterstützung der Schüler und mithilfe eines lokalen Baumeisters, stehen direkt oberhalb der Schulanlage beim renaturierten Bach. Sie stehen einerseits als gestalterisches Element in der Landschaft, dienten andererseits aber auch als Druckvorlage für gut 50 Unikate. Die erstaunlichen Produkte dieser Zusammenarbeit zwischen Künstler und Schüler konnten im Eingang zum grossen Bachtelen-Saal und in der Kapelle Allerheiligen, wo sie einen besonders imponierenden Anblick boten, bewundert werden.
Von den Referenten Anna Messerli (Moderation), Heinz Westreicher (künstlerische Einführung) und Bachtelen-Gesamtleiter Karl Diethelm wurde die Magie des Ortes, die so viel Geborgenheit aussendet, hervorgehoben. Die beiden Künstler betonten den ungemein respektvollen Umgang der Schüler untereinander, mit den involvierten Erwachsenen, aber auch mit der zu bearbeitenden Materie. Aussagen, die im berührenden Dokumentarfilm von Thomas Batschelet, spür- und greifbar dargestellt sind.
Claude Barbey schreibt in der Einführung zum Projekt unter anderem: «Das Kleinod Bachtal, gelegen in der Mitte des Jurabogens: es bleibt wie früher Schutz und Begegnungsort für viele Menschen.» Ein Ort, der durch diesen künstlerischen Eingriff noch einmal bereichert wurde, darf man mit Fug und Recht hinzufügen.