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Die Rechnung 2012 schliesst mit einem Überschuss ab, nicht zuletzt wegen ausserordentlicher Einnahmen. Zwei Pieterler hatten im Jahr zuvor Glück und gewannen im Lotto. Nun wurde die Sanierung des Gemeindehauses vorgezogen.
Achtmal in den letzten zehn Jahren präsentierte die Gemeinde einen positiven Rechnungsabschluss, so auch für das vergangene Jahr. Dass dabei auch der Voranschlag für 2012 übertroffen wurde, ist laut Finanzverwalter Michel Sassanelli im Wesentlichen auf drei Faktoren zurückzuführen: Glück im Spiel, mehr steuerpflichtige Einwohner und eine überraschend hohe Anzahl von Steuerteilungen, also Steuern von Firmen oder Privaten, die zwar ihr Domizil nicht in Pieterlen haben, aber dort mit Liegenschaften Gewinne erzielen und dafür Steuern bezahlen müssen.
Glückliche Lottogewinner
Zwei Pieterler hatten im Jahr zuvor Glück und gewannen im Lotto. Nach der definitiven Steuerrechnung spülte das 145 450 Franken in die Kasse der Gemeinde.
Man nahm auch über 700 000 Franken mehr Steuern ein, als im Voranschlag budgetiert, das sind über eine halbe Million mehr als im Vorjahr. Grund dafür ist laut Sassanelli der Zuwachs an Einwohnern und somit auch Steuerzahlern um rund 10 Prozent im letzten Jahr. Bei den natürlichen Personen fielen die Einnahmen aus Einkommens- und Vermögenssteuern mit 5,923 Mio. Franken um knapp 700 000 Franken besser aus, als budgetiert. Gegenüber dem Vorjahr waren es über 600 000 Franken.
Bei den juristischen Personen sieht das Bild etwas anders aus: Gewinnsteuern und Kapitalsteuern fielen tiefer aus als budgetiert. Gegenüber dem Vorjahr sogar um über 150 000 Franken. Aber: Kräftig zu Buche schlugen Gemeindesteuerteilungen von juristischen Personen, die Pieterlen fast 150 000 Franken an Mehreinnahmen gegenüber dem Voranschlag und der Rechnung 2011 einbrachten.
Mit einem totalen Steuerertrag von 7,574 Millionen schliesst man um mehr als eine Million besser ab als budgetiert und gut eine halbe Million besser als in der Rechnung 2011.
Kanton will viel Geld
Auf der Ausgabenseite sieht es ähnlich aus, wie in vielen anderen Gemeinden des Kantons: Die Bildung kam teurer als budgetiert. Zwar hat die Gemeinde ihre Hausaufgaben gemacht und schliesst in den «eigenen» Bereichen besser ab als im Voranschlag. Aber der Kanton hat kräftig abgesahnt: Lohnbeiträge für Primarschule und Sekundarschule in der Höhe von fast 200 000 Franken lassen den Bereich um 101 000 Franken schlechter da stehen als budgetiert.
Den grössten Brocken macht die soziale Wohlfahrt aus. Hier resultiert ein Minus von über 300 000 Franken gegenüber dem Voranschlag. Allerdings, so erklärt der Finanzverwalter, hat man hier auf Empfehlung des Kantons eine Rückstellung von 265 000 vorgezogen, weil die Kosten für das neue Kinder- und Erwachsenenschutzgesetz KESG ab diesem Jahr von den Gemeinden zu tragen sind und man im 2013 mit einer Doppelbelastung hätte rechnen müssen.
Der Gemeindebeitrag an den öffentlichen Verkehr fiel um 23 700 Franken höher aus als budgetiert, und der Unterhalt der Gemeindestrassen war um über 10 000 Franken höher als budgetiert. Im Bereich allgemeine Verwaltung betrug der Mehraufwand gegenüber dem Voranschlag über 130 000 Franken. Dieser Mehraufwand ist hauptsächlich auf zwei vom Gemeinderat vorgezogene Verpflichtungskredite für die Sanierung des Dachgeschosses des Gemeindehauses von fast 74 000 Franken und auf die neue Software für die Bauverwaltung von rund 22 000 Franken zurückzuführen.
Ausserordentliche Abschreibung
Da der Ertragsüberschuss 2012 nach Vornahme der harmonisierten und budgetierten übrigen Abschreibungen 988 024 Franken betrug, konnten auf dem Verwaltungsvermögen sogar zusätzliche, nicht budgetierte Abschreibungen von 900 000 Franken vorgenommen werden. Dieser Nachkredit muss zusammen mit der Rückstellung von 265 000 Franken an der nächsten Gemeindeversammlung noch genehmigt werden.