Am vergangenen Sonntag erhielt die Jugendbuchautorin Karin Bachmann den Kulturpreis der Gemeinde. Die Kulturkommission verleiht diesen an Personen, die sich durch besondere Leistungen im kulturellen Bereich auszeichnen.
Seit 34 Jahren schreibt Karin Bachmann in ihrer Freizeit Krimis für Kinder und Jugendliche. «Es ist höchste Zeit für den Kulturpreis», meinte Gemeindepräsident Beat Rüfli in seiner Rede zum Festanlass im Ökumenischen Zentrum. Die kleine, engagierte Frau begann schon als junges Mädchen, sich Geschichten auszudenken. Diese schickte sie an das Schweizerisches Jugendschriftenwerk und sie wurden in den SJW-Heften veröffentlicht. Später spezialisierte sie sich darauf, Kriminalromane für Kinder im Mittel- und Oberstufenalter zu schreiben.
Die Förderung von guter und spannender Kinder- und Jugendliteratur ist ein Herzensanliegen von Karin Bachmann. Ausdauer und Hartnäckigkeit sind Charaktereigenschaften, die ihr bei ihrem Engagement dafür und beim Recherchieren und Schreiben ihrer Krimis sehr zugutekommen. Sorgfältig sammelt sie die jeweilig nötigen Hintergrundinformationen und «ihr berufsbedingt geschärfter Blick verfolgt jede Spur», wie Verlegerin Alice Gabathuler in ihrer Laudatio betonte.
In Alice Gabathulers Verlag, «da bux», erscheint Mitte September der neueste Kriminalroman «Öl, Benzin und Schweiss» von Karin Bachmann. Ort der Handlung ist der Bucheggberg, in welchem einige Verfolgungsjagden stattfinden. «Da bux» hat sich darauf spezialisiert, vor allem Bücher und Hefte für eher «lesefaule und -schwache» Literaturkonsumenten herauszugeben.
Karin Bachmann sprach in ihrer Dankesrede davon, dass Leser nicht als Leser auf die Welt kommen sondern man diese «züchten» müsse. Gerade die Kinder- und Jugendbücher würden dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Die Autorin stimmt hier mit ihrer schwedischen Kollegin Astrid Lindgren vollkommen überein, die nach dem Motto lebte und schrieb: «Kinder haben ein Recht auf grossartige Geschichten».
Deshalb engagiert sich Karin Bachmann auch im Vorstand von «Autillus» (Verein Kinder- und Jugendbuchschaffenden der Schweiz). Als sogenannter «Nominating Body» schlägt «Autillus» Kandidaten und Kandidatinnen für die Vergabe des Astrid Lindgren Memorial Award vor. Das Preisgeld von 5 Mio. Schwedischen Kronen zeigt, wie wichtig gute Literatur für Kinder und Jugendliche ist. Karin Bachmann bedauerte, dass diese Literatursparte in der Öffentlichkeit etwas stiefmütterlich behandelt und bestenfalls als Leseförderung angesehen wird. Deshalb freue sie sich besonders über den Kulturpreis und schätze die Anerkennung der Gemeinde für ihre Arbeit sehr.
Die Kulturkommission vergibt ca. alle drei bis vier Jahre diesen Preis, der einen Geldbetrag von 2000 Franken beinhaltet. Vier der fünf bisherigen Empfänger und Empfängerinnen waren bei der diesjährigen Verleihung anwesend, welche mit musikalischen Beiträgen auf Flöte und Harfe von Nina und Michelle Reber umrahmt wurde. Beim anschliessenden Apéro riche, welches in der Küche des Schlössli Pieterlen zubereitet wurde, nahm Karin Bachmann die Gratulationen der zahlreichen Festbesucherinnen und -besucher entgegen.
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