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Die Besucherzahl des Grenchner Jugendhauses Lindenhaus ist letztes Jahr wieder markant angestiegen.
Die Besucherzahl im Lindenhaus ist im Jahr 2017 sprunghaft angestiegen. Laut einer Mitteilung der Jugendarbeit Lindenhaus Grenchen konnte die Besucherzahl von 1700 Eintritten im Jahr 2016 auf 7000 Besucherinnen und Besucher gesteigert werden. Matthias Meier-Moreno, CVP-Gemeinderat und Präsident des Trägervereins ISG, sieht vor allem im neuen Leitungsteam des Lindenhauses das Geheimnis des Erfolges.
Seit etwas mehr als einem Jahr steht die offene Jugendarbeit im Lindenhaus unter der Leitung von Tamara Moser. Gemeinsam mit der Jugendarbeiterin Julia Flückiger, welche seit Mai 2016 im Lindenhaus arbeitet, bilden sie ein «junges und dynamisches Jugendarbeiterinnen-Team», wie es in einer Mitteilung heisst.
Als Vorgabe des Vorstands galt es in erster Linie, den sinkenden Besucherzahlen entgegenzuwirken, ja gar einen Turnaround herbeizuführen. «Das ist den beiden jungen Frauen mehr als gelungen. Sie haben den Draht zu den Jugendlichen, der zum Erfolg führte und der mitunter früher vermisst wurde.»
Die beiden Jugendarbeiterinnen hätten innerhalb kürzester Zeit ein niederschwelliges Angebot geschaffen, welches rege genutzt wird. «Mitgeteilte Bedürfnisse, Ideen und Wünsche der Besucher werden nach dem partizipativen Ansatz aufgenommen und zeitgerecht gemeinsam umgesetzt», lobt der ISG-Präsident.
Wo sieht Moser selber das Geheimnis des Erfolges? - «Unser Ziel war und ist es, die Verbindlichkeit zu stärken», meint die Lindenhaus-Leiterin. Dies gelte auch für das eigene Commitment gegenüber den jugendlichen Besuchrinnen und Besuchern. «Wir bemühen uns, ein offenes Ohr für alle Anliegen der Jugendlichen zu haben und nur abzublocken, wenn etwas wirklich nicht geht.»
Die Bedürfnisse der Jugendlichen habe man in einer Umfrage eruiert, erklärt Moser weiter. Dies führte unter anderem dazu, dass Buben und Mädchen nicht mehr getrennt werden, sondern das Lindenhaus gemeinsam nützen können. Die Regelung habe Sinn gemacht, als fast nur männliche Teenager im Lindenhaus ein und aus gingen und den Mädchen so die nötigen Freiräume fehlten. Heute sei das Geschlechterverhältnis viel ausgeglichener, auch wenn die Jungs mitunter immer noch in der Mehrzahl sind.
Eine wichtige Devise ist laut Moser auch, dass die Jugendlichen wirklich im Zentrum stehen sollen. «Bei der Benutzung der Räume haben sie stets Priorität. Sie können sich frei im Lindenhaus bewegen.» Die Räume wurden sanft renoviert (primär mit dem Pinsel), und die Jugendlichen haben neu eine abschliessbare Box für ihre Wertsachen.
Dieses liberale Regime erfordere natürlich auch klare Regeln inklusive Sanktionen. Wer sich wiederholt nicht daran halte, kriege Hausverbot.
Hinter den stolzen 7000 Eintritten stehen zwischen 80 und 90 «wirklich regelmässige» Besucherinnen und Besucher, zusammen mit den gelegentlichen Besuchern seien es etwa 130 bis 140 Personen im Alter zwischen 10 und etwa 18 Jahren.
Finanziell sei das Lindenhaus gut unterwegs, berichtet Meier. Die beiden 80-Prozent-Stellen seien zurzeit nicht gefährdet und im Durchschnitt habe man der Stadt in den letzten Jahren 12'000 Franken zurückgeben können. «Jetzt haben wir uns im Rahmen des Sparprogramms auf Kostensenkungen von 25'000 Franken geeinigt. Es ist somit klar, dass dies nicht mehr möglich sein wird», so Meier. Doch er ist zuversichtlich: Dass man mit weniger Mitteln dank grossem Engagement dennoch viel erreichen könne, habe das neue Lindenhaus-Team bewiesen.
Das Lindenhaus ist Mo–Fr jeweils am Nachmittag bis 19 Uhr offen.