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Eric von Schulthess ist mit seiner Firma in Deutschland an der grössten Jagdmesse Europas präsent. Der ehemalige Präsident der Grenchner glp verkauft Reisen, auf denen man Tiere abschiessen kann.
An der «Jagd und Hund» in Dortmund werden noch bis Sonntag Dienstleistungen und Produkte rund ums Thema Jagen angeboten. An der Messe präsent ist unter anderem der ehemalige Grenchner GLP-Politiker Eric von Schulthess. Er ist mit seiner Firma Capra Adventures vor Ort und verkauft Trophäenreisen auf verschiedenen Kontinenten. In Bulgaren stehen z.B. Mufflon, in Neuseeland Gämsen, in Kasachstan Maralhirsche und in Namibia Elefanten im Angebot.
«Bei uns jagen Sie noch auf ursprüngliche Art und Weise und entdecken den fremden Kontinent wie einst die Abenteurer und Jäger aus vergangenen Zeiten», heisst es im Beschrieb einer Jagdsafari auf einer Farm in Namibia. Dazu gibts gleich die Preise: Eine Giraffe ist für 1400 Euro zu haben, wer einen Gepard erlegen will, bezahlt 1950 Euro und ein Leopard kostet 5000 Euro.
Wieso darf man Leoparden, die als bedroht gelten, abschiessen? «Bedroht ist ein Leopard nicht in jedem Land», erklärt Eric von Schulthess gegenüber «Blick». «Wenn ein Raubtier in einer Region Überhand nimmt, muss man sicherstellen, dass andere Tierarten dadurch nicht verschwinden.» Der Abschuss geschieht für ihn im Namen der Tiervielfalt.
Dem 60-Jährigen ist klar, dass diese Jagdreisen polarisieren. Als Falsch würde er sie aber nie bezeichnen, denn die Reisen seien streng reglementiert und müssten genau geplant werden. «Ich bekomme vom Jäger alle nötigen Ausweise, wie seinen Jagdschein – ohne den geht nichts.»
Wer jagen will, braucht in jedem Fall eine Abschusslizenz. Diese muss direkt im Land beantragt werden. Auf der Jagd selbst würde stets ein Guide den Jäger begleiten. Er sei es auch, der entscheidet, welches Tier geschossen wird. «Wir probieren, immer die ältesten Tiere zu erlegen», sagt von Schulthess zum Boulevardblatt. So könne man auch ihren Leidensprozess verringern, denn in der Natur würden sie beispielsweise wegen verfaulter Zähne verhungern.
In Namibias Nachbarland Botswana wurde die Jagd erst auf diese Saison hin in bestimmten Regionen wieder erlaubt. Zuvor war sie während fünf Jahren im ganzen Land verboten. Die limitierten Lizenzen können nur an einer Lotterie «gewonnen» werden. Je nach Tier ist ein bestimmter Betrag zu entrichten. Im Fokus stehen bei der Jagd in Botswana die Elefanten, die vermehrt in Konflikt mit den Menschen geraten. Zudem soll die Bevölkerung mit dem Fleisch der erlegten Tiere unterstützt werden. (ldu)