Lengnau
Scharfer Fleischsalat und Leichen à discrétion

Vorlesen und kochen mit dem Berner Autor Peter Menlo war in der Lengnauer Mediothek angesagt.

Margrit Renfer
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Autor Peter Denlo mit Veranstaltungsbesucherin Elsbeth Phillot beim Kochen in der Lengnauer Mediothek

Autor Peter Denlo mit Veranstaltungsbesucherin Elsbeth Phillot beim Kochen in der Lengnauer Mediothek

Margrit Renfer

In Lengnau servierte Peter Denlo aus seinem ersten Buch «Zungentod» Scharfes fürs Gehör und den Gaumen: «Den Fisch und die Meeresfrüchte gut trocknen, Garam Masala und die geschnetzelten Tomaten beigeben.»

Nach den genauen Rezeptangaben folgen bereits die ersten Blutspuren und Leichen. Peter Denlo las in der Lengnauer Mediothek aus seinem ersten Krimi und servierte dazu Pikantes, frisch zubereitet aus den Rezepten im Buch.

Leichen säumen den Weg seiner Reise

Drama, Schauspielerei und Tränen vom scharfen Chili war für die Krimifreunde ein besonderes literarisch-kulinarisches Erlebnis. Die erste Leiche findet sich im alt-ehrwürdigen Hotelkasten in Mürren. Die Handlung führt über puertoricanische Kirchen nach Myanmar, wird zum kriminalistischen Reisebericht.

Zeitgleich werden die Herausgeberin eines Schweizer Gourmetmagazins und ein Touristenführer in Burma zu Zeugen und Akteuren eines Skandals und einer mörderischen Geschichte. Und wenn sie nicht gestorben sind - oder jeglicher Vergleich mit lebenden Personen ist rein zufällig, möchte man dazu sagen.

Peter Denlo liest aus seinem Erstlingsroman

Peter Denlo liest aus seinem Erstlingsroman

mrl

Statt Gastronom wurde er Schauspieler

Peter Denlo ist 1978 in Bern geboren und lebt heute in Zürich. «Ich esse und koche gerne», sagt er über sich selber. Trotzdem kam es nicht zur Weiterführung eines Restaurants in der Verwandtschaft. Er zog nach Los Angeles und liess sich zum Schauspieler ausbilden.

Nach Stationen in Leipzig und Berlin startete er zurück in der Schweiz mit den hier noch nicht bekannten Dinner-Krimis und Weekend Krimis. Seine Anlässe versprechen gutes Essen garniert mit einem Mordfall für Liebhaber skurriler Situationen.

Dann kam Corona und er hatte plötzlich viel Zeit. Als Autor der Kurzkrimis an den Anlässen nutzte er diese Zeit für seinen Debutroman «Zungentod». Die Reise seiner Akteure auf 544 Seiten über drei Kontinente versüsst oder verschärft er mit dem kulinarischen Teil des Buches.