Lengnau
Platzproblem ist momentan gelöst: Die Schule wächst aber weiter

In den letzten zwei Wochen sind 15 neue Schülerinnen und Schüler in die Schule Lengnau gekommen. In sieben Jahren seit Simon Laederach Leiter Bildung der Einwohnergemeinde Lengnau ist, wuchs die Schule um 210 Kinder. Die Schule nimmt sich der Herausforderung an.

Margrit Renfer
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Simon Laederach in den neuen Räumen mit Galerie in der ehemaligen unteren Halle.

Simon Laederach in den neuen Räumen mit Galerie in der ehemaligen unteren Halle.

Margrit Renfer

Seit sieben Jahren ist Simon Laederach in Lengnau Leiter Bildung der Einwohnergemeinde Lengnau. In dieser Zeit wuchs die Schule von 420 auf 630 Kinder. Trotz der schier unmöglichen Herausforderung für genügend Lehrpersonen und Schulraum zu sorgen, sind für den Schulleiter die Schülerinnen und Schüler immer das Wichtigste.

Eben wurden vom Gemeinderat weitere Kredite für 100 Einzelpulte und Stühle und weiteres Mobiliar für Lehrerarbeitsplätze bestellt. Der Umbau der alten Turnhallen in Klassenzimmer und weitere Unterrichtsräume wird fürs neue Schuljahr fertig sein. Das Platzproblem ist somit momentan gelöst. Für wie lange, bleibt offen. In Lengnau wird weiter gebaut und die Bevölkerung wächst weiter.

Wie in einem Bienenhaus mutet ein Besuch beim Leiter Bildung an. Eben musste die Schulsozialarbeit in andere Räumlichkeiten verlegt werden. Es galt die Zimmer im Fleischerhaus als Notwohnung frei zu machen. Neue Kinder werden angemeldet. Ein grösseres Spannungsfeld als der Platz sind die fehlenden Lehrpersonen. Im Moment sind je eine Klassenlehrerstelle in der Unterstufe und eine in der Oberstufe offen.

Viele Kinder brauchen Unterstützung

Die Lehrpersonen arbeiten über dem Limit und der Druck von allen Seiten ist gross, sagt Simon Laederach. Zahlreiche Kinder benötigen heilpädagogische oder sprachliche Unterstützung. «Wir versuchen fehlende Familienstrukturen mit Sozial- und Jugendarbeit zu retten. Wenn wir damit Kinder gut vorbereitet in die Berufswelt bringen, sie mündige Bürger werden, ist das ein Erfolg».

Der Leiter Bildung wünscht sich angesichts der fehlenden 650 Lehrpersonen, im Kanton Bern, dass die Schnittstelle für den Feldeinsatz von der Pädagogischen Hochschule her flexibler würde. Die ganze Problematik scheine zudem bei der Berner Regierung nicht wirklich angekommen zu sein.

Aus drei werden teils vier Regelklassen pro Jahrgang

Simon Laederach glaubt, dass sich die Schülerinnen und Schüler in der Lengnauer Schule wohl fühlen. Um dies weiter zu gewährleisten, richtet sich die Schule im Schuljahr 22/23 neu aus. Die Klasseneinteilungen werden neu so vorgenommen, dass generell drei Regelklassen pro Jahrgang ohne wesentliche Umstellungen auch vierfach geführt werden können.

Dazu werden die zusammengehörigen Stufen am selben Standort unterrichtet, was ermöglicht, dass den teilweise enormen Lernstandsunterschieden zwischen den einzelnen Schülerinnen und Schülern verschiedenartig und spezifisch begegnet werden kann.

Dies kommt gewandteren Kindern oder solchen mit Spezialbedürfnissen in eigenen Ateliers sehr entgegen. Die Schule kann so flexibler und agiler gestaltet werden und weitere Kinder können so individuell und ihren Bedürfnissen entsprechend in das System integriert werden.

Neuzuteilung der Klassen

Die Kindergartenstandorte bleiben wie bisher. Alle ersten bis vierten Klassen kommen in den Schulstandort Campus Dorf, die fünften und sechsten Klassen neu ins Schulhaus Kleinfeld. Alle siebten und achten Klassen werden in den umgebauten Turnhallen Campus Dorf unterrichtet.

Das heutige Mittelstufenschulhaus bietet Platz für die neunten Klassen und die diversen Fachräume. Die Tagesschule wird weiterhin im Campus Dorf sichergestellt. Ein zusätzlicher Mittagstisch ist im Schulhaus Kleinfeld vorgesehen.

Simon Laederach schätzt sich glücklich über die übereinstimmende Zusammenarbeit unter der Schulleitung mit Utku Celik, Barbara Emch und Nicole Thomet im Sekretariat. Zudem funktionieren die Schnittstellen und die Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und den Behörden gut. Von der Bevölkerung wünscht sich der Schulleiter vor allem Vertrauen. Die Lehrpersonen als Dienstleister nehmen ihren Auftrag sehr ernst und machen einen sehr guten Job.

Sich gut und direkt bei den zuständigen Ansprechpartnern zu informieren scheint dem Leiter Bildung ideal und er formuliert dies als Wunsch gegenüber Eltern und Kindern. Nur mit Vertrauen im Dorf gelinge eine Schule die Kinder auf ihrem Weg stärken könne und aus der erfolgreiche Schülerinnen und Schüler herauswachsen.