Wenn nächste Woche der Unterricht wieder beginnt, gilt für die Bezirksschülerinnen und -schüler von Grenchen und Bettlach ein ganz spezieller Dresscode. Freizügige, verwerfliche oder sonst auf eine Weise unangebrachte Kleidung wird aus den Schulzimmern verbannt.
Frech platzierte Tangas, zur Schau gestellte Dekolletés, Hip-Hop-Hosen auf Hüfthöhe und Boxershorts am Bauchnabel. Solch kecke Kleidung wollen die Leitung und die Lehrerschaft der Bezirksschule Grenchen / Bettlach nicht mehr länger einfach hinnehmen. Künftig wird stärker zwischen Schul- und Freizeitkleidung unterschieden. Ein Dresscode gibt vor, was an der Schule noch erwünscht ist.
Schulleiter Rolf Glaus begründet: «Wir haben immer wieder festgestellt, dass eine Minderheit sich nicht schulkonform kleidet. Das kann im Unterricht irritierend wirken.» In der Freizeit gebe es genügend Möglichkeiten, sich nach freiem Gusto anzuziehen, aber «die Schule ist ein Ort des Lernens, nicht des Vergnügens». Anstand und Disziplin seien wichtig, auch im Hinblick auf die Berufswahl und Vorstellungsgespräche.
Kein Verbot, aber ernst gemeint
Es handle sich aber um kein Verbot, sondern lediglich um Empfehlungen. Vorschriften könne man keine machen, dafür fehlen gesetzliche Grundlagen. Das Gesetz schützt die Kleidungsfreiheit der Kinder. Die Eltern haben das Recht und die Pflicht, darüber zu wachen.
Auch die Eltern und die Schüler waren in die Erarbeitung des Dresscode involviert. Ob sich dieser konsequent umsetzen lässt, wird sich aber erst noch zeigen.