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Die Messung der Genauigkeit durch hochempfindliche Mikrofone wird durch Umgebungsgeräusche erschwert. Die Firma Witschi Electronic präsentiert an der Baselworld neue Messgeräte.
Die Uhrwerke werden immer leiser und das Arbeitsumfeld für Uhrmacher und in der Industrie immer lauter. Das erschwert die Messung der Genauigkeit durch hochempfindliche Mikrofone. Die Bürener Firma Witschi Electronic AG begegnet der Herausforderung mit einer Kombination aus akustischer und optischer Messung. Der WisioScope S ist eine der Neuheiten, die der Messgerätehersteller heuer an der Baselworld präsentiert.
Am Stand der Firma Witschi in der Halle der Technologiefirmen geht es zu wie im Bienenstock. Fachleute aus aller Welt probieren die Geräte aus. CSO Martin Schürch, Verkaufsleiter für den internationalen Markt, hebt zwei Neuheiten hervor, den WisioScope S und den ChronoMaster.
Der WisioScope S ist in einem rund dreijährigen Joint-Venture mit dem Neuenburger Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM) entstanden. Die Forschungsarbeit wurde teilweise von der Schweizerischen Kommission für Innovation und Technologie (KTI) bezahlt. Martin Schürch erklärt: «Die Hemmung im Uhrwerk wird immer leiser, bedingt durch neue Materialien und Veränderungen in der Geometrie. Das macht die rein akustische Messung schwierig, besonders in einem lärmigen Umfeld. Aus diesem Grund kombiniert der WisioScope das Mikrofon mit einem Laser, der das Werk optisch misst.» Bedienen lässt sich das Gerät im Wert von rund 10 000 Franken ohne Schutzbrille, da der unsichtbare Laserstrahl weder Schäden an Gewebe noch an Uhren anrichten kann. Nächsten Monat sollen nach Aussage von Schürch die ersten Geräte ausgeliefert werden.
Während der WisioScope sich an die Industrie und Servicefachleute richtet, adressiert Witschi mit dem ChronoMaster Uhrmacher, Sammler und Bijouterien. «Der Vorteil bei diesem Gerät ist, dass es ohne eigenes Display auskommt und daher kaum Platz braucht. Via USB-Anschluss kann es an Computer und Tablets angeschlossen werden, die mit Windows laufen.» Zwei mechanische Uhren, ob mit Handaufzug oder Automaten, könnten gleichzeitig getestet werden, erklärt Schürch.
Zur Grundausstattung des Geräts für knapp 2000 Franken bietet die Herstellerin modular aufgebaute Software für mehrere Zusatzfunktionen, etwa die Sequenzmessung und eine Polaranzeige zur Messung von Tourbillons. «Unsere Datenbank ermöglicht die Speicherung der Ergebnisse im Lauf der Zeit. So lässt sich zum Beispiel beim Service vergleichen, ob eine Uhr gleich gut läuft wie zum Zeitpunkt ihrer Auslieferung», erläutert der Verkaufsleiter.