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Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt, sind seit der Neueröffnung des Restaurants Werke der Zürcher Künstlerin Christa Zuberbühler- Messerli ausgestellt. Die in der Region aufgewachsene Künstlerin befasst sich vorwiegend mit Wasser und Reflexion
Seit der Neueröffnung des Restaurants Parktheater zieren rund 10 fast 2 mal 2 Meter grosse und rund 20 kleinere Werke die Wände von Restaurant, Eingangsbereich und Treppenhaus. Auch im kleinen Saal und dem Ratssaal hängen Bilder der Künstlerin Christa Zuberbühler, die in Bülach lebt und arbeitet. Ihre Werke zeichnen sich durch kräftige Blau- und Grüntöne aus. Zuberbühler hält in Acrylfarben Eindrücke von Naturlandschaften fest, oft abstrakt verfremdet und ungegenständlich.
«Seit ein paar Jahren bin ich wassersüchtig», erklärt die Malerin. Wasser in seiner unterschiedlichen Form lasse sie nicht mehr los. «Man kommt mit diesem Thema nicht so schnell ans Ziel, wie mit manch anderen Motiven. Manchmal dauert es lange, bis das Bild ‹stimmt› und meiner Vorstellung entspricht.» Und manchmal versuche sie etwas darzustellen, am Schluss komme etwas völlig anderes, als beabsichtigt heraus. «Ein Bild ist erst dann fertig, wenn ich zufrieden bin. Und das kann eben dauern.»
Spiel von Licht und Reflexion
In Zuberbühlers Bildern spielen Spiegelungen eine wichtige Rolle, seien es solche auf der Wasseroberfläche, die durch die Bewegung gebrochen werden, seien es Quasi-Durchblicke zum Grund des Gewässers oder Beckens, der durch das Lichtspiel von Reflexion und Spiegelung eine gewisse Abstraktheit erfährt. Oder die Malerin «blickt» auf Pflanzen und lässt deren Bewegung im Element Wasser sichtbar werden.
«Mir liegt viel daran, nicht fotorealistisch zu malen und nicht kitschig zu wirken», sagt Zuberbühler, obwohl ihr oftmals Ausschnitte aus Fotografien als Vorlagen dienten. Bei manchen ihrer grossen Bilder sei deshalb auch eine kurze Distanz des Betrachters zur Leinwand von Vorteil, denn aus der Ferne betrachtet wirkten sie zu realistisch und liefen Gefahr, kitschig zu wirken. «Aus der Nähe sieht man die Kraft der Pinselstriche, die dem Wasser die Bewegung geben.»
Ein Grossteil ihrer ausgestellten Werke zeugt eher von abstraktem Charakter: «Ich bin fasziniert von den Formen, die durch Schlagschatten oder die Maserierung der Gegenstände, wie Steine, Felsen oder Holz, entstehen.»
Durch Zufall in Grenchen
Dass Christa Zuberbühler in Grenchen ausstellt, ist dem Umstand zu verdanken, dass die gebürtige Bielerin, die in Biberist und Solothurn aufwuchs, bei einer Klassenzusammenkunft im letzten Frühling von Arte Cucina und deren Inhaber Markus Dominkovic bewirtet wurde.
Zuberbühler ist in Zürich eine angesehene und arrivierte Künstlerin, unter anderem Mitglied der Zürcher Künstlervereinigung. Aber sie hegte schon länger den Wunsch, im Kanton Solothurn, dort wo sie aufgewachsen war, eine Ausstellung zu realisieren. Als sie das gegenüber einem ihrer Klassenkollegen äusserte, brachte dieser sie kurzerhand mit Dominkovic ins Gespräch. Und da die Neueröffnung des Restaurants Parktheater kurz bevorstand, kam die Idee einer Ausstellung in den dortigen Räumlichkeiten beiden sehr gelegen und sie wurde innerhalb kürzester Zeit realisiert.
Nun plant Zuberbühler Ende März eine Finissage der Ausstellung im Parktheater, denn im April werden einige der Werke für andere Ausstellungen benötigt. Das Datum der Finissage wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Man hat also noch Gelegenheit, die Ausstellung im Parktheater zu besuchen und sich vom Spiel von Licht und Reflexion im Wasser packen zu lassen.