Nach der Ausstellung «IMPRESSION», welche noch bis Ende Februar einen Überblick bietet über das aktuelle druckgrafische Schaffen in der Schweiz, führt das Jubiläumsprojekt der Druckwerkstatt Gentinetta in der Villa Girard den Schwerpunkt des Kunsthauses weiter. Die Werke der beteiligten Kunstschaffenden vermitteln einen Eindruck der Vielfalt an drucktechnischen Verfahren, insbesondere im Bereich des Tiefdrucks.
Als Kontrast dazu wird im Neubau die Malerei im Zentrum stehen. Dort zeigt das Kunsthaus neueste Werke von Rebekka Steiger (*1993). Die zwischen Luzern und Peking pendelnde Künstlerin gehört zu den aufregendsten jungen Malerinnen der Schweizer Gegenwartskunst. Man kann gespannt sein, inwiefern sich der Aufenthalt in China auf ihre Malerei auswirkt.
Das Medium des Films, dessen Basis allerdings Kohlezeichnungen sind, steht im Zentrum der Ausstellung von Marion Nyffenegger. Die 1995 geborene Künstlerin ist vom Kanton Solothurn mit dem Förderpreis Film ausgezeichnet worden. In der Reihe 20m2 – Fenster ins Atelier, welche jungen Kunstschaffenden aus dem Kanton eine Plattform zur Präsentation eines oder mehrerer Werke bietet, wird sie ihren Animationsfilm «Das Leben ist eines der Leichtesten» zeigen, sowie Einblick geben in die Produktionsweise eines Animationsfilms.
Im Sommer wird das Kunsthaus unter dem Titel «Im Wald» eine Gruppenausstellung zu einem Thema präsentieren, das seit einiger Zeit nicht mehr aus den Schlagzeilen wegzudenken ist. Beteiligt sind elf Kunstschaffende aus der ganzen Schweiz. Neben Gemälden, Zeichnungen und druckgrafischen Werken werden auch Objekte, Videos und Hörstücke vertreten sein. Der Wald als Ort des Unheimlichen, der ungestörten Natur und Idylle wird genauso thematisiert, wie auch der Wald als Lebensraum und Wirtschaftsfaktor.
Das Ausstellungsjahr will man mit einem Highlight beenden. Dank der grosszügigen Leihgabe eines Solothurner Sammlers hat das Kunsthaus die Möglichkeit, mit Picassos Suite Vollard eine der bekanntesten Druckgrafik-Serien des 20. Jahrhunderts zu zeigen. In den hundert Blättern befasst sich Picasso unter anderem mit dem Minotaurus-Mythos und mit dem Verhältnis von Künstler und Modell. Parallel dazu werden im Neubau aktuelle Arbeiten des in New York lebenden Solothurner Künstlers Yves Scherer (*1987) zu sehen sein.
Rund 85 Jahre nach der Entstehung von Picassos Suite Vollard bieten seine hyperrealistischen Skulpturen einen zeitgenössischen Zugang zu den klassischen bildhauerischen Fragen nach der menschlichen Figur und deren Darstellung im Medium der Skulptur. (rrg)