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«Use Stuehle» und Cüpli-Samstag erfreute viele Grenchnerinnen und Grenchner. Kulinarik, artistische Vorträge und Musik ergänzten sich perfekt und die Bevölkerung freute es. Es wurde gar der Wunsch nach einem «Use Stuehle» als Alternative zum Grenchner Fest laut.
Es war eine gfröite Sache, diese Premiere von «Use Stuehle». Der organisierende Gewerbeverband Grenchen wünschte sich, mit einem kleinen Fest zusammen mit der Bevölkerung eine Aufbruchstimmung zu erleben. Dies ist wahrlich gelungen.
Ein Reigen an kulinarischen Genüssen und diversen musikalischen Einlagen lockte eine beachtliche Anzahl Menschen ins Zentrum. Eine ausgedehnte Aussenbestuhlung ermöglichte es auch kleineren Gastrobetrieben, die Gäste zu bewirten. Da die Künstlerinnen und Künstler in einem Rotationsprinzip auftraten, wurde nicht nur der Marktplatz, sondern auch die «Aussensationen» zu temporären Bühnen.
Bei unserem ersten Augenschein kurz nach Mittag herrschte bereits reges Treiben. Ein roter Teppich in der Marktpassage verzierte den Eingang zu einem der Geschäfte und wies originell einladend darauf hin, dass gleichzeitig auch der bereits etablierte Cüpli-Samstag stattfand, an welchem Gewerbetreibende ihre Gäste mit dem prickelnden Getränk und speziellen Aktionen verwöhnten.
Aktiv waren am Nachmittag vor allem die Kinder. Die kleineren verlustierten sich in der Hüpfburg und testeten deren Standhaftigkeit, während es sich ihre Erziehungsberechtigten auf den Stühlen bequem machten, jederzeit bereit einzugreifen, sollte es zu brenzligen Situationen kommen. Als Hingucker und begehrtes Fotosujet entpuppten sich auch die tierischen Protagonisten des «Lamatrekkings Buechiberg». Für die musikalische Unterhaltung sorgten derweil die «Lädlergiele Hubustei», die mit ihrem Sound die Schweizer Volksmusik zelebrierten und diese gehörig entstaubt intonierten.
Am Abend dann erfreute ein bunter Strauss an musikalischen Stilrichtungen das Publikum, angereichert mit Auftritten des Kinder- und Jugendzirkus Pittypalatty. Musikalische «Einzelkämpfer» und Gruppen boten von Irish Folk über Bluegrass bis zu Rockklassikern ein abwechslungsreiches Programm. Dazwischen legte DJ Bonsai auf mit seinem vielfältigen Sound, wobei er auch mal einen musikalischen Wettstreit mit den Kirchenglocken zu bewältigen hatte, den er gefühlsmässig klar nach Punkten gewann.
Bekannte Gesichter machten viele bei der «Querbeet Windband» aus.» «Querbeet ist keine Musikgesellschaft, keine Blaskapelle, keine Big Band und kein Brass-Ensemble. Querbeet ist anders – eben querbeet», beschreiben sie sich selber. Mit viel musikalischer Qualität darf hinzugefügt werden. Von jazzigen Rhythmen bis Dialektnummern (Lauenesee, Scharlachrot) reichte ihr Repertoire. Im Gepäck brachten sie gar eine Hommage an die unvergessene Soul-Ikone Sam Cooke mit.
Das Konzept von «Use Stuehle» verhebt. Kulinarik, artistische Vorträge und Musik ergänzten sich bestens. Da verwundert es nicht, dass GVG-Präsident Heinz Westreicher ein positives Fazit ziehen konnte: «Es war ein Anlass, wie wir ihn uns vorgestellt hatten mit einem zahlreichen Publikum, ohne dass ein Gedränge herrschte. Die friedliche und heitere Stimmung machte wirklich Freude, auch die etwas aufwendige Logistik klappte.»
Das schreit doch nach einer Neuauflage. «Dies müssen wir zuerst Überdenken. Aber im Organisationskomitee wurden tatsächlich schon Stimmen laut, die sich «Use Stuehle» alternierend zum Grenchner Fest vorstellen können.»