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Das Team von «Midnight» betreut jedes Wochenende Jugendliche. Nicht immer geht es ruhig zu und her. Ein Vater hat nun dem Team vorgeworfen, überfordert und unaufmerksam zu sein. Der Projektleiter weist diese Vorwürfe von sich.
In einem im Internet veröffentlichten Leserbrief erhebt ein Vater den Vorwurf, die Betreuer des Jugendprojekts «Midnight» seien überfordert und unaufmerksam. Es ist von Drohungen und tätlichen Handlungen von einigen renitenten Jugendlichen die Rede, die letzten Samstag andere Jugendliche beleidigt und angegriffen hätten. Der Verfasser befürchtet, dass das Projekt, welches er eine gute Idee findet, dadurch gefährdet werde und verlangt strengere Auflagen.
In der Zweifachturnhalle in Grenchen wird seit Ende November jeden Samstagabend das Jugendprojekt mit einem vielfältigen Angebot durchgeführt. Von 21 bis 24 Uhr bietet das «Midnight Grenchen»-Team «Sports and music» an, die Jugendlichen können sich austoben, und es wird trendige Unterhaltung geboten. Betreut werden die Jungen von drei Erwachsenen, den Senior-Coaches und fünf Jugendlichen aus Grenchen, den Junior-Coaches. Knapp je sechzig Jugendliche nahmen an den beiden letzten Wochenenden am Jugendprojekt teil.
Erste Abende verliefen ruhig
Die ersten beiden Abende verliefen in Harmonie und ohne Zoff, aber am vorletzten Wochenende kam es gleich zu Beginn zu einem kleinen Zwischenfall. Zwei Jungs prügelten sich draussen vor der Turnhalle und wurden von den Betreuern gemassregelt. «Ihnen wurde klipp und klar zu verstehen gegeben, dass sie sich an die vereinbarten Regeln zu halten haben. Wir erwarten, dass sich die Jugendlichen dem Team gegenüber und untereinander respektvoll verhalten und dem Material Sorge tragen», so erklärt Michel Mayer, der Projektleiter von «Midnight Grenchen».
Diese Regeln werden den Jugendlichen jedes Mal von Neuem zu Beginn in Erinnerung gerufen, und die meisten hätten auch kein Problem, sich daran zu halten. Die beiden Jungs seien verwarnt worden. Wenn Verwarnungen nicht fruchten, wird ein Verbot ausgesprochen, die Jugendlichen dürfen dann in der Folge für eine gewisse Zeit nicht mehr teilnehmen.
«Zwischenfälle passieren auch sonst wo»
Letzten Samstag, laut besagtem Leserbrief, sei eine Gruppe Jugendlicher offenbar aggressiv gegen Einzelne aufgetreten, habe sie beleidigt und bedroht. Er habe mit den betroffenen «Opfern» gesprochen, sagt Mayer, die hätten aber die Identität der «Täter» nicht preisgeben wollen. Der Zwischenfall sei früh passiert, er und sein Team hätten daraufhin die Situation genau beobachtet. Es sei anschliessend friedlich zu und her gegangen.
«Solche Zwischenfälle passieren auch in der Schule, auf dem Pausenhof oder sonst wo», meint Mayer. Dass er und sein Team überfordert seien oder wegen des Zwischenfalls das ganze Projekt gefährdet sei, weist Mayer von sich. Sein Team werde immer wieder sensibilisiert, und man nehme die Sache ernst. Die Jugendlichen hätten den Erfolg des Projekts aber weitgehend selber in der Hand.