Kosten und Nutzen
Was Grenchen fürs Velodrome bezahlt – und was die Stadt dafür bekommt

Antworten auf eine Kleine Anfrage von Gemeinderat Richard Aschberger zu bald zehn Jahren Velodrome Grenchen.

Andreas Toggweiler 1 Kommentar
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Das Tissot-Velodrome in Grenchen: Belastung oder Asset für die Stadt?

Das Tissot-Velodrome in Grenchen: Belastung oder Asset für die Stadt?

Noëlle Karpf / SOL

Im nächsten Jahr wird das Velodrome in der Grenchner Sportzone zehn Jahre alt. Aus diesem Grund wollte Gemeinderat Richard Aschberger (SVP) in einer Kleinen Anfrage wissen, wie viel Geld von der Stadt alljährlich ins Velodrome fliesst, etwa als Unterstützung für die Organisation von Europameisterschaften, die schon zweimal auf dem Grenchner Oval augetragen wurden (ein drittes Mal ist geplant); und was die Stadt dafür als Gegenleistung erhält.

Investitionsseitig hat die Stadt nach einem entsprechenden Gemeindeversammlungsbeschluss von 2011 2 Millionen Franken an den Neubau bezahlt, der ein mehrfaches davon kostete und hauptsächlich von Phonak-Gründer Andy Rihs (1942-2018) finanziert wurde. Dazu kamen 300'000 Franken für Erschliessungen und der städtische Anteil von 210'000 Franken der neuen Fussballtribüne West, die je hälftig durch das Velodrome und die Stadt finanziert wurde.

Den Neubau der Pump Track Piste für 850'000 Franken habe das Velodrome allein finanziert. Sie werde zu 95 Prozent von Jugendlichen aus der Region genutzt.

Seit Betriebsbeginn 2013 hat die Stadt insgesamt 337'000 Franken an meist eventgebundenen Beiträgen ausgerichtet, etwa an die Track Cycling-Challenges oder die Donnerstagabend-Rennen.

Pro Jahr 37'467 Franken für Rennaktivitäten

Die grössten Beiträge waren hier die EM 2015 (100'000 Franken) und die EM 2021 (70'000 Franken). Pro Jahr gibt dies durchschnittliche Beiträge von rund 37'500 Franken.

Die Pump Track des Velodromes zieht viele Fans aus nah und Fern an.

Die Pump Track des Velodromes zieht viele Fans aus nah und Fern an.

Michelluethi.ch

Als Gegenleistung erhält die Stadt Werbeflächen im Umfang von bisher 172'500 Franken, was pro Jahr gut 19'000 Franken ausmacht. Im Pandemiejahr habe die Stadt zudem der Stiftung Velodrome die Baurechtszinsen erlassen, dies in nicht angegebener Höhe.

«Die Gegenleistungen des Velodromes betragen über 20 Millionen Franken, für realisierte Investitionen in ein national und international bekanntes Radsportzentrum in der Sportstättenzone in Grenchen», schreibt die Stadt zusammenfassend in der Antwort auf die Kleine Anfrage.

Generalversammlung der Swatch Group im Velodrome Grenchen

Generalversammlung der Swatch Group im Velodrome Grenchen



Felix Gerber

Nicht angegeben sind die diversen nationalen Veranstaltungen, die dank der Grösse des Velodromes in Grenchen durchgeführt werden können, so fand bis zur Pandemie jeweils die Generalversammlung der Swatch Group in Velodrome statt, ein eindrückliches Szenario mit jeweils 3000-4000 Besuchern aus der ganzen Schweiz.

Auch der Solothurner Kantonsrat tagte während der Pandemie wiederholt im Velodrome.

Januarsession Kantonsrat im Velodrome Grenchen:

Januarsession Kantonsrat im Velodrome Grenchen:

Hanspeter Bärtschi
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