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Das Freeflyfestival war auch in diesem Jahr gut besucht. Alle 20 Minuten trug das Flugzeug bis zu 24 Personen hoch in den Himmel, um sie dann in luftiger Höhe springen zu lassen.
Von Donnerstag bis Sonntag fand die 18. Ausgabe des Freeflyfestivals statt. Präsident Dominic Scheurer und das Organisationsteam waren mit Herzblut dabei, den Fallschirmspringerinnen und –springern unvergessliche Tage zu bieten. Das Wetter war ausser am Donnerstag nahezu perfekt.
So heisst es denn auch am diesjährigen Freeflyfestival, in den «Pink Skyvan» zu steigen, auf 4300 Metern Höhe (ab Grund) mit der Gruppe von Bord zu springen, rund 50 Sekunden freien Fall zu fühlen, Figuren zu bilden und anschliessend für gute fünf Minuten mit geöffnetem Fallschirm Richtung Boden zu segeln. Nach der Landung findet das Briefing statt, an dem das Verbesserungspotenzial für die im Vorfeld abgemachte Flugart besprochen wird. Mal war es das Ziel, kopfüber in der Luft zu schweben, ein anderes Mal den Flug im Sitzen zu absolvieren.
Aus dem In- und Ausland pilgern Skydiver für diesen Anlass nach Grenchen. Am Wochenende können auch Schüler fliegen, dazu gibt es für Neulinge die Möglichkeit, einen Tandemflug zu machen. Einer von ihnen ist der fünfundzwanzigjährige Sharvin Sivanadiyan aus Lyss, der zum ersten Mal in seinem Leben das Gefühl vom freien Fall erlebt. «Ein Arbeitskollege hat mich eingeladen. Es war super», sagt er und lacht. «Jetzt überlege ich mir sogar, die Ausbildung zu machen.»
Seit fünf Jahren reist Volker Jordan aus Karlsruhe in seinem Wohnmobil ans Festival in Grenchen. «Für mich ist das Fliegen nicht mehr wegzudenken, es ist ein immenses Gefühl von Freiheit. Hier ist es toll: Jedes Jahr ein wunderbares Ambiente und wunderbare Leute.»
Auch Sabina De Somma aus Grenchen ist mit dabei. «Es ist ein Treffpunkt Hier treffe ich jedes Jahr tolle Menschen, die ich nur einmal im Jahr sehe.» Für sie und ihren Mann sei das Fliegen eine Leidenschaft. «Es war ein Kindheitstraum, den ich mir 1998 verwirklicht habe. Im freien Fall habe ich das Gefühl, komplett losgelöst zu sein von der Welt unter mir, weg vom Alltag und vom Stress, das ist einmalig.»
Christian White aus Interlaken geht gerade seinen Pflichten als Staff-Mitglied nach. Erst vor sechs Monaten ist er aus Australien in die Schweiz gezogen. «In Australien ist das Skydive-Angebot sehr klein, weswegen man gezwungen ist, für dieses Hobby nach Europa zu reisen.» Er fliegt seit sieben Jahren. «Das Skydiving gibt mir die Möglichkeit, mich für einen Moment so frei zu fühlen wie ein Vogel», sagt er.
Über 100 Skydiver nehmen am Festival teil. Das Flugzeug trägt alle 20 Minuten bis zu 24 Personen hoch in den Himmel. Wegen des zu starken Windes wird am Donnerstag nicht geflogen. Der Samstag ist dafür komplett ausgebucht, sodass sich die Teilnehmenden ein wenig gedulden müssen und nicht ganz so häufig zum Springen kommen. Doch das tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Gemütlich gönnt man sich Speis und Trank, diskutiert und geniesst die Atmosphäre.