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Von nun an herrscht im Restaurant am Girardplatz sieben Tage in der Woche Betrieb, auf einen Ruhetag wird verzichtet und serviert wird italienische Küche. Die Änderungen wurden unter Anderem eingeführt, weil die Spitex zu wenig Mahlzeiten bezog.
Seit zwei Wochen ist im Restaurant am Girardplatz italienische Küche angesagt. Es herrscht zudem durchgehender Betrieb während sieben Tagen in der Woche (ohne Ruhetag). Zudem ist das Restaurant neu auch am Abend geöffnet.
Das ehrgeizige neue Konzept habe vor allem zwei Gründe, erklärt Filippo Melena, Geschäftsführer von «Zuhause am Girardplatz». Einerseits gebe es in Grenchen für italienische Küche noch Potenzial, anderseits müsse man auch keine Rücksicht mehr auf die Spitex Grenchen nehmen.
«Wir haben den Vertrag über die Lieferung von Mahlzeiten per Ende Februar gekündigt», erklärt Melena. Dies, weil man nie die eigentlich erwarteten 80 bis 100 Mahlzeiten pro Tag habe liefern können. In letzter Zeit seien es nur noch 16 bis 18 täglich gewesen, so Melena. «Bei diesen kleinen Mengen machte es für uns keinen Sinn mehr.»
Alle Menüs vom «Weinberg»
Spitex-Geschäftsführerin Rita Mosimann bestätigt diese Information. «Wir sind sozusagen wieder zu unseren Wurzeln zurückgekehrt und beziehen nun das ganze Mahlzeitenkontingent wieder im Altersheim Weinberg.»
Mosimann zeigt Verständnis für die Vertragskündigung durch Melena. Die Menge der bezogenen Mahlzeiten habe sich tatsächlich nicht so entwickelt, wie erwartet. Über die Gründe will sich Mosimann nicht äussern, sie seien «politisch bedingt».
Doch sie liegen auf der Hand. Weil die Spitex ihren Standort auch im Neubau am Girardplatz hat, war ursprünglich vorgesehen, dass sie alle ihre Mahlzeiten mittelfristig von der dortigen Restaurantküche bezieht.
Doch mehr als ein Drittel des Bedarfs war es nie. Denn die Stadt als grösste Geldgeberin des Spitex-Vereins ist gleichzeitig daran interessiert, auch ihre Altersheimküchen optimal auszulasten.
Diesem Zielkonflikt konnte die Spitex offenbar nicht entgehen. Jedenfalls kocht jetzt wieder das Altersheim Weinberg und Zusatzkapazitäten könnten in Zukunft auch von der Kastels-Küche abgedeckt werden, erklärt Mosimann.
Der Mahlzeitendienst sei eigentlich für die Spitex keine Kernaufgabe und finanziell nicht lohnend, fügt sie an. Er sei aber wichtig für das Aufrechterhalten der Kontakte. So kann rechtzeitig festgestellt werden, ob ein älterer Mensch in eine prekäre Situation schlittert, sei dies gesundheitlich oder sozial.
Sprunghafter Anstieg
Die Zahl der ausgelieferten Mahlzeiten hat in den letzten Jahren tendenziell abgenommen, ist aber ausgerechnet 2013 wieder sprunghaft angestiegen. So wurden im letzten Jahr über 17 002 Mahlzeiten ausgeliefert, gegenüber 14831 im Jahr 2012. Den Anstieg kann sich Mosimann nicht recht erklären.
«Die Trennung von der Spitex gibt uns neue Freiheiten, insbesondere in der Menügestaltung, erklärt Filippo Melena die Auswirkungen auf das Restaurant am Girardplatz. Mit Luca Brotta als neuem Küchenchef werde ganz auf die italienische Karte gesetzt und das ganze Spektrum von Fleisch- und Fischgerichten abgedeckt. Zudem würden sowohl Pasta wie auch Pizzateig vor Ort hergestellt.
Öffnungszeiten: Mo–Sa 9–23 Uhr, So 10–22 Uhr; Mo+Mi Pizza à discrétion, Freitag Pastabuffet.