Pistenverlängerung
Kommitee gegen Ost-Erweiterung ist für eine West-Verlängerung

Die Nachbeben zum Regierungsratsentscheid zur Pistenverlängerung halten an und nehmen vor allem eine unerwartete Wende. Denn das «Komitee gegen eine Osterweiterung Flughafen Grenchen» bietet nun Hand für eine Anpassung von 200 Metern Richtung Westen.

Andreas Toggweiler
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Doch eine Velängerung im Westen?

Doch eine Velängerung im Westen?

Hanspeter Baertschi

Diese brisante Neuigkeit verkündet das Komitee in seiner neusten Stellungnahme im Rahmen des politischen Nachgeplänkels. Dass das Komitee sich nach der geharnischten Reaktion der Grenchner Politik nochmals zu Wort meldet, verwundert an sich nicht.

«Schade ist, dass die Grenchner Politik und ihre Exponenten nun so überreagieren. Während der Flughafen sehr moderat reagiert – weil er weiss, dass der Entscheid nicht existenzbedrohlich ist – wird das Geschäft von der Grenchner Politik völlig überzeichnet», schreibt das Komitee in einer Stellungnahme. Betont wird ferner, dass das Amt für Raumplanung ein «seriöses und korrektes Verfahren» durchgeführt habe, das als Koordinationsprotokoll die Basis des Regierungsratsentscheides bildete.

Damit habe die Regierung «ein rechtlich kaum durchsetzbares Verfahren vorentschieden. Mit dem Entscheid wurde sowohl den Behörden, dem Flughafen und auch den Gegnern ein langwieriger und Ressourcen verschleissender Prozess erspart.» Ein Verzicht auf eine längere Piste bedeute nicht, dass sich der Flughafen nicht weiterentwickeln könne, so das Komitee.

«Sukkurs für Idee Brotschi»

Gleichzeitig öffnet das Komitee eine Tür für ein neues Verfahren, diesmal Richtung Westen: «Wir haben stets signalisiert, dass wir sicherheitsrelevante und qualitative Anpassungen des Flughafens begrüssen. So könnten wir allenfalls die Vorschläge von Kantonsrat und Aviatikspezialist Peter Brotschi unterstützen, der eine Untertunnelung mit moderater Pistenverlängerung vorschlägt», schreibt das Komitee gegen eine Osterweiterung des Flughafens.

Brotschi schlägt vor, das schon einmal diskutierte Modell einer Pistenuntertunnelung im Westen zu prüfen. Damit liesse sich auch der potenzielle Gefahrenherd beim Starten und Landen über die Archstrasse ein und für allemal beseitigen (wir berichteten).

Komiteepräsident Simon Winkelhausen betont auf Anfrage, dass er mit dieser Haltung zu Brotschis Idee bezüglich der Sicherheit im Komitee keineswegs alleine dastehe. Auch Vizepräsident Markus Dietschi vertrete diese Meinung.

Gegen einen unverhältnismässigen Ausbau

Das «Komitee Osterweiterung» stehe grundsätzlich hinter dem Flughafen, und wehre sich nur gegen einen unverhältnismässigen Ausbau, welchen der Flughafen mit einer Verlängerung um 450 Meter anstrebe. «Das Ziel muss der Erhalt und die Besitzstandswahrung des Flughafens für die Zukunft sein, ohne aber ein neues Geschäftsmodell als Standort und Heimbasis für Business- und Airtaxiunternehmen zu etablieren. Beides würde mit einer Pistenlänge von maximal 1200 m erreicht», so das Komitee.