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Verantwortliche informierten am «Tag der offenen Empore» zur letzten Etappe der Sanierungsarbeiten an der St. Klemenzkirche. Ende November sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Rund 3 Millionen Franken kostet der Umbau.
Eine stattliche Anzahl Interessierte liess sich in der St. Klemenzkirche am «Tag der offenen Empore» durch die Verantwortlichen über den Stand der Sanierungsarbeiten informieren.
Die Sanierung der St. Klemenzkirche wird bald abgeschlossen sein. In der letzten Etappe sind die Restaurationsarbeiten im Kircheninnern und an der Orgel weit fortgeschritten. Einer feierlichen Neueinsegnung am Klemenztag, dem 23. November, sollte nichts im Wege stehen. Architekt Marc Frölich (Flury und Rudolf Architekten), Orgelbauer Erwin Erni sowie Malermeister Urs Weder orientierten gestern Sonntag über die ausgeführten und noch anstehenden Arbeiten.
Im Kircheninnern wurde einiges getan, um den Raum heller zu gestalten. Die gesamte Beleuchtung wurde mit LED-Lampen versehen, die einerseits energiesparender arbeiten, andererseits aber auch mehr Licht als Wärme produzieren und zudem steuerbar sind.
Dazu wurden Wände und Decken, welche durch Russ und Staub arg verschmutzt waren, komplett gereinigt. Das dafür angewendete Strahlverfahren bezeichnete Urs Weder wegen der einzigartig verwinkelten Bauweise der Kirche als «nicht immer einfach für meine Mitarbeiter, aber für mich sehr interessant».
Überholt wurde zudem die Akustik, der Boden mit einem widerstandsfähigeren Kunststoff versehen, ein Teil der Decke verstärkt sowie die Fenster erneuert. Und schliesslich erfuhren auch die Kunstgegenstände eine Auffrischung. Zudem wurde die Lüftung mit einer leistungsstärkeren Filterung versehen,
2500 Pfeifen erneuert
Bei der Besichtigung der Arbeiten an der Orgel fragte sich ob der Vielzahl an herumstehenden Bestandteilen wohl manch ein Besucher, ob das Ganze je wieder einmal funktionieren würde. Es wird. Orgelbauer Erwin Erni aus Stans ist einerseits ein ausgewiesener Fachmann, anderseits kennt er das Instrument in Bettlach aus dem Effeff, hat er sich doch seit 1975 immer wieder mit der Orgel beschäftigt.
In seinen Ausführungen erklärte er, wie alle Teile, Bälge, Pfeifen (2500 Stück), Windladen, Tastatur generalüberholt und mit neuster Technik versehen werden.
Danach steht noch das Stimmen an. Eine Prozedur, welche nur zu zweit und bei äusserster Ruhe erfolgen kann. Deshalb konnte Erwin Erni auch nicht versprechen, dass das imposante Werk bis zum Klemenztag bereits ganz funktionstüchtig sein wird. Er stellte aber in Aussicht, dass die Kirchenbesucher in den Genuss einer neuwertigen Orgel kommen werden, die «klarer, reiner und voluminöser» als bisher ertönen wird.
Ansonsten liege man mit den Abschlussarbeiten im Fahrplan. Auch bei den Finanzen sieht es gut aus. Architekt Marc Frölich rechnet mit Gesamtkosten von knapp über 3 Millionen Franken. Damit bliebe man klar unter den veranschlagten 3,25 Millionen.
Diese Zahlen hörte natürlich auch der Präsident der Baukommission, Thomas Varrin, gerne. Und ergänzte: «Falls die Schlussabrechnung tatsächlich günstiger als angenommen ausfallen wird, versteht es sich von selbst, dass wir die beschlossene Steuererhöhung moderater als bisher geplant vornehmen werden.»
Die Bettlacherinnen und Bettlacher können sich also freuen. Ihre einzigartige Kirche, die seit 2011 unter Denkmalschutz steht, wird sich schon bald in einem noch prächtigeren Gewand präsentieren.