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Der Modellflugtag der Modellfluggruppe Grenchen hat sich zu einem richtigen Volksfest entwickelt.
Am Sonntag übernahm die brasilianische Luftwaffe das Kommando auf dem Flughafen Grenchen – wenn auch nur für ein paar Minuten. Dann herrschte schon wieder die Patrouille Suisse über den Luftraum – zumindest in der Form der Modellflugzeuge. Die kleinen Düsenjets sind ein Spektakel für sich.
Rund einen Liter Kerosin jagt so ein Modelltriebwerk pro Minute in die Luft und mit ihrem Lärm verkündeten sie unmissverständlich: Es ist wieder einmal soweit, der Flughafen gehört ganz der Grenchner Modellfluggruppe. Wie fast jedes Jahr war es auch diesmal wieder windstill und der Himmel strahlte stahlblau. Ideale Verhältnisse also für einen schönen Anlass, der sich zu einem richtigen Volksfest entwickelt hat.
Der Einfallsreichtum der Modellflieger kennt keine Grenzen. So baute Markus Frey aus Birmenstorf ganz aus Holz einen russischen Segelflieger Belyaev BP3 aus dem Jahr 1936 im Massstab 1:2 nach, was bedeutet, dass das Modell eine Spannweite von imposanten 10 Metern aufweist. Bernhard Wälchli von der MG Langenthal transportierte mit seinem Modellflugzeug eine Fallschirmspringerpuppe in die Lüfte, welche dann durch Werner Born punktgenau zur Landung dirigiert wurde.
Für beschauliche Momente sorgte das Aargauer Team Schaerer: Vater Andi und Sohn Tim zeichneten mit zwei Swift S1 Segelflugzeugen auf einem Synchronflug ihre Bahnen mit Rauch an den Himmel. Als Kontrast flog der Hubersdorfer Samuel Kissling mit einer Slik 580 wenige Zentimeter über dem Boden ein spektakuläres Akrobatikprogramm. Solche Modelle sind viel wendiger und leichter als die grossen Originale, weshalb Manöver möglich sind, die ein lebender Pilot im Cockpit niemals aushalten würde.
Die Modellfluggruppe Grenchen ist einer der traditionsreichsten Grenchner Vereine. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg gegründet, als der Flugplatz komplett für das Militär reserviert war. Heute hat der Verein rund 80 Mitglieder, wobei die moderne Technik für ein Revival gesorgt hat. Seit etwa 15 Jahren gibt es die Jet-Triebwerke für die Modelle, was wieder vermehrt junge Piloten begeistert hat.