Grenchen
Kirche soll Ort zum Verweilen werden

Der Aussenraum der römisch-katholischen Eusebiuskirche in Grenchen soll in Etappen aufgewertet werden.

Nadine Schmid
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Die Umgebung der Eusebiuskirche soll neu gestaltet werden.

Die Umgebung der Eusebiuskirche soll neu gestaltet werden.

Hanspeter Baertschi

Am Samstagabend wurde in einer Infoveranstaltung das Projekt zur Umgebungsgestaltung der römisch-katholischen Kirche vorgestellt. Es ist ein Gesamtkonzept, das die Umgebungsgestaltung der Kirche, des Eusebiushofs und des Pfarrhauses abdeckt. Es wertet den ganzen Raum der Kirche auf.

Die Projektgruppe setzt sich aus Vertretern des Kirchenrates sowie der Stadt zusammen. Nach der Auswertung der eingesandten Ideen durch eine Fachjury und die Projektgruppe wurde gemeinsam mit dem Siegerteam BBZ Landschaftsarchitekten aus Bern das Vorprojekt ausgearbeitet.

Das Hauptaugenmerk lag darauf, bei der römisch-katholischen Kirche einen qualitativen Aufenthaltsort zu schaffen. So soll durch weitere Bepflanzung von Rosskastanien ein Hof entstehen, der von der Strasse abgrenzt, jedoch nicht abgeschlossen ist. Er soll einladend sein und multifunktional genutzt werden, zum Beispiel für Apéros.

Verschlossene Tore öffnen

«Das Nordportal geht momentan unter, es ist nicht zentriert», erklärte Tobias Würsch, Vertreter der Stadt, Landschaftsarchitekt und Leiter von Stadtgrün Grenchen. Die Zentrierung soll durch das Erheben der Kanzel wieder gewährleistet werden.

Ebenso soll die Taufkapelle einen kleinen Hof erhalten und durch einen Lift für Invalide besser zugänglich gemacht werden. Auf der Seite der Robert Luterbachstrasse werden Sitzelemente an die Mauerfassade erinnern, die die Kirche in früheren Zeiten umgab.

Die Betonmauer bei der Absyte wird abgerissen. Auch soll man wieder um die Kirche herumgehen können; seit Jahrzehnten wird dies durch verschlossene Tore verunmöglicht. «Der Grund für die Absperrung war, dass sich dazumal zwielichtige Menschen dort aufhielten», führte Thomas Hägeli, Leiter der Projektgruppe, aus. Man wolle diese Öffnung nun wagen, da es eigentlich Brauch sei, um eine Kirche herumgehen zu können.

Ein Anliegen der anwesenden Kirchgemeinde im Eusebiushof betraf die Parkplatzmöglichkeiten. Für die Projektgruppe ist klar, dass der Platz bei der Kirche kein Parkplatz sein soll. Verwiesen wird auf die Parkplätze bei der Post aber auch auf die Überlegung, den Poller bei Anlässen herunterzufahren, sodass bei der Lindenstrasse geparkt werden kann. Es gibt aber weiterhin die Möglichkeit Invalide zuzufahren.

Hohe Kosten, aber ...

Am 29. November wird über den Projektierungskredit in der Höhe von 52 986 Franken abgestimmt, damit das Bauprojekt ausgearbeitet werden kann. Dabei geht es der Projektgruppe darum zu sehen, ob die Kirchgemeinde die einzelnen Ideen unterstützt und so weitergefahren werden kann. Es soll ein miteinander, kein gegeneinander sein.

Im Fokus stand weiter die Finanzierung, denn auch für die sechs Etappen muss tief in die Tasche gegriffen werden. «Wir können es nicht allein tragen und werden verschiedene Organisationen um Unterstützung bitten», so Hägeli. «Doch bevor nicht der Bauplan steht, wird es kaum möglich sein, Spenden zu bekommen.»

Nach der Erstellung des Bauplans wird die Suche nach Finanzierungsmithilfe hohe Priorität haben. So werde man unter anderem bei der Stadt anfragen, die dem Projekt wohlwollend gegenübersteht; eine Aufwertung des Kirchengeländes wird von ihr als Chance empfunden.

Dazu könne auch die Umsetzungsdauer des Projekts als finanzielle Stütze gewertet werden. Hägeli: «Das Projekt muss nicht von heute auf morgen entstehen. Man kann also beispielsweise mehrere Jahre mit der Umsetzung einer weiteren Etappe warten; jeweils, bis sich die finanzielle Lage wieder beruhigt.» Hägeli schätzt, dass nach fünfzehn bis zwanzig Jahren alle Etappen umgesetzt sein würden.