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Nicole Hirt ist seit 2 Jahren GLP-Mitglied. Für die Grenchner Biologin ist klar, dass etwas für den Umweltschutz zu tun, ein Schritt in die richtige Richtung ist. Ein weiterer Schritt möchte sie mit ihrer Kandidatur für den Gemeinderat machen.
«Grünliberal bedeutet, Umweltschutz und Wirtschaft in Einklang zu bringen.» Nicole Hirt, seit zwei Jahren GLP-Mitglied, weiss nicht, ob dieser Anspruch so einfach in die Tat umgesetzt werden kann. Für die ledige Biologin ist klar, dass es Kompromissbereitschaft braucht und jedes Thema individuell betrachtet werden muss. Und dass Moral alleine nicht reicht. «Das Bewusstsein, etwas für den Umweltschutz zu tun, ist bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Umweltschutz beginnt bereits in den eigenen vier Wänden.» Sie spricht damit das Littering-Problem an.
Gerade in Sachen «grüner» Energie bezieht Hirt klar Position. «Alternative Energieformen dürfen nicht teurer sein als Atomstrom.» Die Tierliebhaberin selbst produziert ihren Strom mittels Photovoltaik.
Standort Grenchen stärken
Für ihre Heimatstadt wünscht sich Hirt eine Standortstärkung. Mehr finanzkräftige Steuerzahler und weniger Sozialtourismus: Nicht die Steuern erhöhen, sondern die Ausgaben bremsen. «Ansonsten sind die Voraussetzungen gegeben: ein Flugplatz, gute Verkehrsanbindung, breites Wohnraum- und Sportangebot.» Sie selbst lebe sehr gerne in Grenchen. Der Jura, die Witi, die Nähe zum See, für Hirt ideal zum Reiten oder für lange Spaziergänge mit dem Hund. Dennoch höre man viel Negatives über Grenchen. Auswärtige hätten oft das Zentrum und die Industrie im Kopf. Und zu viele Migranten. «Die soziokulturelle Zusammensetzung der Bevölkerung bringt die Integrationsbemühungen an die Grenzen. Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund ist mit über 30 Prozent um 10 Prozent höher als in Solothurn.» Auswirkungen davon spüre sie in ihrem Beruf. Grenchen müsste deshalb bildungspolitisch als Sonderfall behandelt werden und bei kantonalen Vorgaben mehr Mitspracherecht besitzen. Sollte sie am 14. 4. gewählt werden, könnte sie als Gemeinde- und Kantonsrätin – Hirt wurde Anfang März überraschend gewählt – eine Vermittlerrolle zwischen Grenchen und dem Kanton einnehmen.
Klartext, auch in der Politik
Der toughen Frau ist bewusst, wie heikel migrationspolitische Aussagen sein können. «Spricht man darüber öffentlich, gilt man schnell als rassistisch. Im Privaten werden die Probleme aber sehr wohl beim Namen genannt. «Der erste Schritt, ein Problem zu lösen, ist, es zu erkennen. Weshalb dann nicht auch in der Politik?» Sie selbst sage, was sie denke. «Ich bin so am besten gefahren bisher. Und ich bin bald 49.» Nun sei sie gespannt auf die Wahlen. Ab Sommer wird Hirt ihre Funktion als Klassenlehrperson aufgeben und sich beruflich neu orientieren. Auch um mehr Zeit der Politik zu widmen. Denn «wenn ich was mache, dann richtig». (BK)