Elias Meier
Kandidat fürs Gemeindepräsidium: «Transparenz und Mitsprache fehlen in Grenchen am meisten»

Elias Meier kandidiert fürs Gemeindepräsidium von Grenchen. Im Interview beantwortet er Fragen dazu, wie er gedenkt zu politisieren.

Andreas Toggweiler
Drucken
Der Windpark- Gegner Elias Meier möchte Stadtpräsident von Grenchen werden.

Der Windpark- Gegner Elias Meier möchte Stadtpräsident von Grenchen werden.

zvg

Der 21-jährige Elias Meier möchte Stadtpräsident werden. Und das, ohne je ein politisches Amt in der Stadt (z. B. Gemeinderat) bekleidet zu haben. Ist die Kandidatur mehr als nur eine PR-Aktion des Vereinspräsidenten der Windparkgegner?

Elias Meier, ist es nicht etwas vermessen, nicht an der Gemeinderatswahl teilzunehmen und dann gleich das Amt des Stapis anzusteuern?

Elias Meier: Als Gemeinderat kann man wenig bewegen, man ist nur einer von 15. Als Stadtpräsident ist man die Führungsperson und kann die Dinge nicht nur materiell, sondern auch den Stil steuern. Ich werde mich zuallererst für Transparenz und Mitsprache einsetzen, das was meiner Meinung nach in Grenchen am meisten fehlt.

Als Stadtpräsident müssten Sie im Auftrag der politischen Mehrheit den Windpark realisieren. Ist das nicht ein Verrat ihrer Kollegen von Pro Grenchen, die gegen den Windpark kämpfen?

Es mag vielleicht eine Ratsmehrheit sein. Ich würde aber sicher zuerst einmal eine Abstimmung durchführen über den Windpark in Grenchen. Denn dazu konnte sich die Bevölkerung in Grenchen noch nicht äussern.

Der Gemeinderat ist auch vom Volk gewählt. Glauben Sie wirklich, dass Sie das gegen den Willen des Gemeinderates im Alleingang durchziehen könnten?

Dann wird es eine Konsultativabstimmung. Nachdem Grenchen sich als einzige Stadt deutlich von der Energiestrategie 2050 distanziert hat, ist es mehr denn je nötig, dass offengelegt wird, wie Grenchen wirklich denkt.

Sie hätten auch noch einige andere Dossiers zu lösen für die Stadt, vorab die Finanzen zu verbessern. Wie wollen Sie das ohne eigene Partei erreichen?

Ich werde Sachpolitik machen: Dazu sollte man beispielsweise die Subventionen an den Flughafen überprüfen. Ausserdem ist Grenchen weitherum die einzige Stadt, welche eigene Kitas betreibt. Die Stadtpolizei soll hingegen bleiben und bei der Integration könnte Grenchen auch noch mehr tun, was sich finanziell wie sozial lohnen wird.

Wer Elias Meier noch mehr kritische Fragen stellen möchte, hat dazu am Donnerstagabend um 19.30 Uhr im Parktheater (Ratssaal) Gelegenheit.