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Zusätzlich zu dem Fussballtraining in der Halle haben 14 Junioren des Fussballklubs Regio Grenchen während der drei Wintermonate beim Gewichtheberclub Grenchen trainiert. Nach der Pause soll nun der Aufstieg in Angriff genommen werden.
Sie seien ihm schon ans Herz gewachsen, sagt Kurt Schenk, Ehrenpräsident des Gewichtheberclubs Grenchen (GHC), mit Blick auf die zwischen 11 und 13 Jahre alten Junioren. «Es tut mir fast ein bisschen weh, ist das schon vorbei», so der 77-Jährige.
Schliesslich hätten er, seine Söhne und Eliano Morandi, Präsident des GHC, in den letzten drei Monaten jede Woche während anderthalb Stunden, mit den Junioren trainiert. Schenk, mehrmaliger Schweizer- und auch Europameister im Gewichtheben, schwärmt von den jungen Talenten.
«Das sind wirklich wohlerzogene Jungs, die super mitmachten, ich bin begeistert.» Diese Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit. Die 14 Junioren der Altersklasse D sind sich einig: «Mit dem Kurt, mit dem fägts».
Ziel: Der Aufstieg
«Wir haben letzte Saison die Liga dominiert, den Aufstieg aber knapp im letzten Spiel verpasst», sagt Trainer Patrick Meier, als er beginnt zu erklären, warum es solch ein Gewichthebetraining für Fussballer braucht.
«Bei der Planung des Wintertrainings war klar, dass wir zweimal pro Woche Fussballtraining in der Halle absolvieren werden und wir wollten einfach zusätzlich noch etwas Körperliches machen.» Auch Judo habe beispielsweise zur Auswahl gestanden.
Er sei dann aber an den Gewichtheberclub gelangt, und im Nachhinein könne man sagen, dass dies die einzig richtige Entscheidung gewesen sei. «Nicht nur für den Teamgeist ist das Training toll, auch die Begegnung mit neuen Menschen finde ich extrem wichtig für meine Jungs», sagt Meier und fügt an: «Kurt und seine Söhne kennen zu lernen, ist eine sehr gute Erfahrung und sie wissen, wie mit den Kids umgehen.» Der Erwähnte ergänzt lachend: «Mit viel Humor.»
Vom Gewichtheben überzeugt
Der Schweizer- und Europameister Schenk ist von der Wirkung des Gewichthebens - auch für Fussballer - überzeugt. «Die wärde de Gümp näh, we si wieder schutte», sagt er. Schliesslich sei das Training nicht nur gut für die Kraft und den Körpereinsatz, sondern auch für die Schnelligkeit.
Und: «Alle, die jetzt sagen, Gewichtheben sei ungesund für den Körper, kann ich beruhigen. Wenn man es richtig macht und nicht von Anfang an zu viel Gewicht nimmt, ist es das nicht.»
Er schaue für die Jungs, da müsse sich niemand Sorgen machen. Und, als wolle er ein Beispiel dafür geben, sagt er zu einem der Junioren, der gerade eine Hantel anpackt: «Gerader Rücken ist ein Muss, so wie ich es euch gezeigt habe.»
Schenk lächelt zufrieden, macht immer wieder Mal einen witzigen Spruch und weiss, wann ernste Worte angebracht sind. Die Fussball-Talente quittieren sein Engagement und das seines Teams mit grosser Leistungsbereitschaft.
Stolz erzählt Schenk auch, wie drei der Jungen planen, den ganzen Sommer hindurch, neben den drei Mal Training auf dem Fussballplatz, zusätzlich noch einmal in der Woche bei ihm im Studio ihre Kraft trainieren wollen. Auch die Junioren selber sind von der Wirkung des Trainings überzeugt. So meinen der 11-jährige Lars Knörr und der 12-jährige Eliano Chirico: «Wir haben mehr Selbstvertrauen in unseren Körper bekommen, wissen, wann wir wie eingreifen können.»
Diese Woche trainieren die Junioren D von Regio Grenchen nun erstmals wieder draussen, fertig also das Training bei «ihrem» Kurt. Trotzdem müssen sie auch während der Saison nicht auf den sympathischen 77-Jährigen verzichten. Er verspricht nämlich strahlend: «Ich werde mir ganz bestimmt die Liga-Spiele anschauen.»