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Seit November 2015 ist Marina Lakatos Wirtin im «Jägerstübli». Das Lokal war lange Zeit geschlossen. Die junge Frau will wieder an alte Zeiten anknüpfen.
Das Haus an der Bündengasse wurde 1898 gebaut. Franz Stämpfli liess es zum Restaurant umbauen. Die lange Tradition wurde nach dem Weggang von Agnes und Kurt Braun beendet. Jetzt ist das «Stübli» wieder offen und Stammkunden sind bereits heimisch geworden. Der neue Besitzer hat Marina Lakatos das Haus angeboten. «Mach etwas Gutes daraus», gab er ihr auf den Weg. Die junge Ungarin hat die Chance gepackt und setzt sich seit dem Herbst mit voller Kraft für ihr Lokal ein.
Im Gymnasium in ihrer Heimat hat sie Englisch und Deutsch studiert, hat mit der Matur abgeschlossen und ist in die Schweiz gekommen, um Geld fürs Weiterstudium zu verdienen. Das Ersparte hat sie in ihr Projekt gesteckt. Zwar ist die Küche längst abgesprochen, ihre Bar jedoch hat sich in kurzer Zeit schon einen Namen gemacht.
Ein Sofa lädt zum Verweilen, ein Fernseher und einfache Tische und Stühle sorgen für ein besonderes Ambiente. Neben Fussballemblemen hängen alte Bilder an den Wänden. Im kleinen Fumoir ist gar ein alter Helgen der Tellskapelle auszumachen.
Sporadisch kocht ihre Schwester Martika im Garten ungarisches Gulasch oder es gibt Häppchen vom Grill. «Der Beginn war nicht einfach», erinnert sich Lakatos und lächelt. Die Lebensmittelkontrolle und die Polizei waren oft vor Ort.
Sie habe sich dann beschwert, auf all ihre Bewilligungen verwiesen. Es hat sich gelohnt. Wenn heute die Polizisten aufkreuzen, kommen sie meist als Gäste. Im gekiesten Garten steht eine grosse Birke.
Marina Lakatos will den Aussenraum umgestalten, für die Fussball-Europameisterschaft eine Aussenleinwand aufstellen und genügend Sitzgelegenheiten schaffen. Bei den Fussball-Duellen in Frankreich, und nicht nur wenn die Schweiz oder Ungarn auf dem Rasen stehen, wird es hoch zugehen im «Stübli».