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An der zehnten Ausgabe des Sommer Gospel Grenchen tritt nebst Bernita Bush auch der Singer-Songwriter Nick Mellow auf. Während die Lokalmatadorin das Motto «Hoffnung» mit herzerfrischender Stimme besingt, macht der Newcomer aus dem Aargau auch als Entertainer eine gute Figur.
Es wurde ein fröhlicher Anlass, diese Jubiläumsausgabe des Sommer Gospel Grenchen auf dem Marktplatz: Ganz so wie es sich die Verantwortlichen der organisierenden Evangelischen Allianz Bürenamt-Grenchen vorgestellt haben. Als Motto hatte man «Hoffnung» herausgegeben. Hoffnung in nicht einfachen Zeiten.
Das Motto wurde von den Hauptakteuren Nick Mellow und Bernita Bush aufgenommen, schliesslich besingt gerade der Gospel diese Hoffnung in vielfältiger Art und Weise. Zwischen 250 und 300 Personen freuten sich an den inspirierten Auftritten der Musiker sowie der jugendlichen Streetdance-Truppe «Roundabout». Selbstverständlich hatten die Organisatoren um Roli Streit alles unternommen, um das Coronarisiko zu minimieren: Bildung von vier Sektoren, Einbahnverkehr durchs Gelände und Registrierung der Anwesenden.
Der Abend wurde von Singer-Songwriter Nick Mellow eröffnet. Er gilt als Zukunftshoffnung am helvetischen, populären Musik-Horizont und bezeichnete seine Aufgabe als «Einheizer» auf das, was da noch kommen sollte. Dies gelang ihm ausgezeichnet. Schon bald sorgte er für gute Stimmung und dies nicht mit brachialen Mitteln. Vielmehr überzeugte er mit seiner warmen Stimme, die schon mal forsch daherkam, dann wieder eher einfühlsam. Der Aargauer machte auch gute Figur als Entertainer, erzählte über seine Lieder, deren Hintergrund. Exemplarisch für das Motto und die momentane Situation stand sein Song «Just wait and see», wo es darum geht, das Beste aus einer nicht zu ändernden Konstellation zu machen.
Danach Bernita Bush mit Band. Die Lokalmatadorin scheint den Gospel im Blut zu haben. Herzerfrischend, mit einer äusserst kräftigen, nuancenreichen Stimme, pure Lebensfreude ausstrahlend, unternahm sie einen Streifzug durch die weite Welt des Genres. Hilfreich waren dabei ihre Erläuterungen zu den Songs, ihre Einordnungen. Passend dazu liessen die Organisatoren auf einer Leinwand den deutschen Text der Lieder erscheinen.
Unterstützt wurde Bernita Bush durch eine Band aus versierten Musikern. Peter Luginbühl (Piano), Tom Gisler (Orgel), Timmy Lalvani (Bass) und Thomas Zingg (Schlagzeug) legten einen satten Klangteppich mit Einflüssen aus Jazz, Blues, Swing, Balladen und gar Bossanova, auf welchem die Sängerin, die ja auch in diesen Stilrichtungen zu Hause ist, ihre ganze Virtuosität ausspielen konnte. Ihrerseits gab sie den Mitspielern immer wieder Entfaltungsfreiraum, den diese weidlich ausnützten. Die Choreografie war gut gewählt. Auf einen ersten Teil mit eher weniger bekannten Songs und einem berührenden Tribut an Mahalia Jackson (Kingdom Land) folgten bekanntere Perlen wie «Wade in the Water», «Down by the Riverside», «Oh Happy Day» und als Schlussbouquet und Zugabe die Hymne «Amen».
Zufrieden zeigte sich OK-Chef Roli Streit: «Wir hatten angesichts der Situation nicht allzu hohe Erwartungen, was die Zuschauerzahl anbetrifft. Ein gemischtes Publikum hatte offensichtlich Freude an den musikalischen Darbietungen und an den Tanzeinlagen.»