Alle Jahre wieder: Sobald Weihnachten vor der Tür steht, boomt der Verkauf von Kerzen und Weihnachtsdeko. Farbige Blinki-Blinki-Leuchtketten, Weihnachtsschmuck in trendigem Design, Geschenkpapier mit passenden Mäscheli und Bändeli warten auf Käufer. Natürlich auch die grossen und kleinen Geschenkschatullen mit ganzen Sets von Parfüms, Körpersprays, Duftwässerchen, Döschen und Tübchen mit Crèmes und Lotionen «für einen unvergleichlich frischen und gesunden Look» zu «unschlagbar günstigen Preisen». Oder wurden Sie, werte Leserin, werter Leser, etwa schon mit einem kosmetischen Adventskalender verwöhnt? Dann erübrigt sich natürlich die Geschenkschatulle, da Sie jetzt schon viele unnütze Lipgloss, Mascara und Face Scrubs rumliegen haben.
Immer zum Jahresende wiederholen sich in unserer Region auch die Gemeindeversammlungen. So wie am Donnerstag in Grenchen. Wichtige Fragen waren zu klären, wichtige Entscheidungen zu treffen. Aber seien wir ehrlich: Was soll man von politischen Entscheidungen halten, die von nicht einmal 2 Prozent der Stimmberechtigten dieser Stadt getroffen wurden? Von den 150 Anwesenden waren rund ein Drittel Mitglieder der politischen Behörden oder der Verwaltung, ein Drittel könnte man als Stimmbürger bezeichnen, die im Parktheater ihre staatsbürgerliche Pflicht erfüllten. Und knapp ein Drittel verfolgte, um es gelinde auszudrücken, eine eigene, oft schwer verständliche Agenda ohne klare Linie, die in kleinen Blasen in den sozialen Medien kultiviert und hochgeschaukelt wurde. Es wäre an der Zeit, sich ernsthaft zu überlegen, auch in Grenchen ein Parlament mit Legislative und Exekutive einzuführen, um nicht Gefahr zu laufen, dass eine Minderheit ihre abstrusen Ideen plötzlich durchsetzt, nur weil zu wenige da sind, um sich zu wehren. In Olten scheint es ja auch zu funktionieren. Wir müssen die Demokratie schützen, auch vor grassierendem Populismus auf Online-Plattformen, Facebook und Co.
Doch jetzt ist der Stadtbummler abgewichen. Er wollte doch gar nicht politisch werden ... Grenchen hat einen Verlust zu verkraften – im Grunde sogar zwei. Zum einen ist das Wahrzeichen beim Flughafen weg. Der F104 «Starfighter», der dort jahrzehntelang den Kreisel zierte, musste abmontiert werden, weil er neuerdings als Hindernis in der An- und Abflugschneise gilt. Der zweite Verlust wiegt noch fast schwerer, waren doch die meisten Grenchnerinnen und Grenchner davon überzeugt, der Jet gehöre der Firma Breitling. Schliesslich hat diese auch nie einen Grund geliefert, an dieser «Tatsache» zu zweifeln. Erst jetzt, wo der Flieger wegkommt, wurde bekannt, dass der Starfighter schon immer dem Fliegermuseum Payerne gehörte, welches ihn von der italienischen Luftwaffe erworben hatte. Das ist bitter.
Zu guter Letzt: Alle Jahre wieder trifft man sich auch am Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz, wie dieses Wochenende. Übrigens, wer im Zelt Gefallen an Holzkatzen findet, dem sei verraten, es gibt noch mehr davon: sage und schreibe 102 Katzenfiguren sinds insgesamt, die einen dort und an der Marktstrasse aus dem Schaufenster des Thailadens von Sunda Bider heraus anschnurren. Ein Fest für Katzenliebhaber!