Anlässlich des Elektroflugzeug-Treffens am Flughafen zeigte am Freitag das Team des Smartflyer Hybridflugzeugs angehenden Studentinnen und Studenten, welche Spezialisten und Kompetenzen in der Flugzeugentwicklung gefordert sind.
In einer Werkstatt an der Schlachthausstrasse in Grenchen wird der Smartflyer entwickelt, ein vierplätziges Reiseflugzeug, das von einem Elektromotor angetrieben wird. Ein Generator mit Verbrennungsmotor sorgt für eine grössere Reichweite, sodass der Smartflyer mit einer Geschwindigkeit von 220 km/h rund 900 km weit fliegen kann. Mit der Zeit, wenn die Batterien eine grössere Kapazität haben, könnte der Smartflyer auf einen reinen Elektroantrieb umgestellt werden. $«Elektrisch ist die Zukunft», wandte sich Rolf Stuber an die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer, «wir entwickeln ein Flugzeug für eure Generation.» Der Grenchner Berufspilot steht an der Spitze des Jungunternehmens und erklärte das Design des Flugzeugs, dessen Entwicklung vom Bundesamt für Zivilluftfahrt begleitet wird. Gerade für den Antriebsstrang kann man nicht auf eine bewährte Technik zurückgreifen. Für den Smartflyer muss alles von Grund auf neu entwickelt werden.
Philipp Glocker erläuterte die Elektrotechnik im Hybridantrieb. Die Batterien geben die Energie für einen Elektromotor von Siemens. Dieser Motor und der Propeller sind nicht wie bei konventionellen Maschinen an der Spitze des Flugzeugs, sondern auf dem Seitensteuer montiert. Dort ist der Wirkungsgrad des Propellers viel besser als an der Rumpfspitze.
Mit Dario Roth und Gildas Höllmüller sind zwei junge Berufsleute neu im Entwicklungsteam des Flugzeugs. Elektroniker Dario Roth ging auf die Software und die Regelungstechnik ein, wie also der Antrieb vom Cockpit aus gesteuert werden kann. Gildas Höllmüller nimmt sich im Team der Mechanik an und präsentierte seine computergestützte Designarbeit.
Anhand von praktischen Beispielen zeigte der Konstrukteur auf, welche Problemstellungen zu bearbeiten sind. «Mich interessiert die Entwicklung von Flugzeugen sehr», sagte er. Eigentlich sei es Maschinenbau, aber an der ZHAW gebe es beispielsweise das Zentrum für Aviatik, an dem diese Fachrichtung mit Schwerpunkt «Aircraft Technologies» studiert werden kann. Professor Leonardo Manfriani ist Teamleiter Aerodynamik an der ZHAW und stellte in der Grenchner Werkstatt dieses Zentrum vor.
Das Ziel ist es, dass der Smartflyer nach internationalen Standards zertifiziert und in Serie gebaut wird. Deshalb zeigte Sandra Dubach auf, wie die Weichen für das Marketing gestellt werden. Das Smartflyer-Projekt und weitere Elektroflugzeuge sind heute Samstag und morgen Sonntag am Smartflyer Challenge auf dem Grenchner Flughafen zu sehen.