Einwohnerstatistik
In Grenchen wächst die ausländische Bevölkerung stärker als die Einheimische

Andreas Toggweiler
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Der Bevölkerungswachstum in Grenchen flacht ab, während der Ausländeranteil wächst.

Der Bevölkerungswachstum in Grenchen flacht ab, während der Ausländeranteil wächst.

Oliver Menge

Die Wohnbevölkerung von Grenchen ist im vergangenen Jahr nur leicht gewachsen. 17808 Personen wurden am 31. 12. 2019 in der Uhrenstadt gezählt. Das sind 32 Personen mehr als im Dezember 2018.

Der Blick in die Einwohnerstatistik der Stadt zeigt, dass auch dieses Jahr die ausländische Bevölkerung stärker wächst, als die Einheimische. Mehr noch: während Ende 2018 der Saldo bei den Schweizern und den Ausländern gleichermassen positiv war, hat 2018 nur die ausländische Bevölkerung zugenommen, während die Schweizer netto weggezogen (bzw. weggestorben) sind: Die ausländische Bevölkerung nahm um 121 Personen zu, die Schweizer um 89 Personen ab. Der Ausländeranteil hat mit 37 Prozent das Drittel erstmals überschritten.

Mehr Ausländische Männer und Schweizer Frauen

Das Bevölkerungswachstum insgesamt hat sich gegenüber 2018 somit stark verlangsamt. Von 2017 auf 2018 betrug das Wachstum noch 200 Personen. Bei der Schweizer Bevölkerung sind die Frauen in der Mehrzahl. 5766 Grenchner Frauen stehen 5318 Männer gegenüber. Gerade umgekehrt ist es bei der ausländischen Bevölkerung. Hier werden 3549 Männer gezählt, 556 mehr als die 2993 ausländischen Frauen.

Relativ stark gewachsen ist die Gruppe der Ausländerinnen und Ausländer mit Bewilligung B (von 1581 auf 1699). Dies sind in der Regel arbeitstätige EU- und Efta-Bürger. Auffällig ist zudem, dass allein von November auf Dezember 2019 die Zahl der ausländischen Einwohner um 54 Personen abnahm.

Schwankungen übers Jahr sind normal

Eine Trendwende also? Roland Schär, Leiter der Einwohnerkontrolle, winkt ab: «Solche Schwankungen im Jahresverlauf gibt es immer wieder», erklärt er. Die Abnahme der ausländischen Bevölkerung gegen Ende Jahr könne mit der Ausreise von Personen mit befristeten Bewilligungen oder Arbeitsstellen im Zusammenhang stehen. Demgegenüber könne man anfangs Jahr vermehrte Anmeldungen von Ausländern beobachten.

Die Zahl der Asylbewerber sank innert Jahresfrist von 63 auf 47. Die grösste ausländische Bevölkerungsgruppe kommt aus Italien (1288 Personen), gefolgt von Deutschland (687), Serbien 553, Kosovo 519, Mazedonien 475 und Türkei 456; Weitere Länder mit mehr als 100 Vertretern: Sri Lanka 185, Portugal 155, Eritrea 153, Spanien 142, Rumänien 126, Bulgarien 122,Polen 119, Kroatien 108 und Frankreich 101.

Menschen aus insgesamt 106 Nationen

Länder mit über 50 Einwohnern in Grenchen: Slowakei 93, Ungarn 90, Bosnien & Herzegowina 89, Österreich 77, Afghanistan 71, Thailand 58, Syrien 57.

Länder mit nur einem Vertreter: Argentinien, Burkina Faso, Burundi, Benin, Weissrussland, Kongo (Brazzaville), Ecuador, Jamaika, Japan, Kambodscha, Nordkorea, Kasachstan, Mali, Mexico, Niger, Neuseeland, Peru, Senegal, Venezuela, Vanuatu.

Bei 20 Personen ist die Staatsangehörigkeit laut Statistik unklar, eine Person ist staatenlos. In Grenchen wohnen somit Menschen aus insgesamt 106 Nationen.