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«Impression» 2015 im Kunsthaus Grenchen zeigt die Tendenzen der Druckgrafik-Szene. Die meisten der teilnehmenden Künstlern kommen aus der Deutschschweiz.
Vielfältig und innovativ, provokant und trotzdem der Tradition verpflichtet – so könnte man die Tendenzen der 52 gezeigten Positionen der diesjährigen «Impression» im Kunsthaus Grenchen umreissen. Alle zwei Jahre organisiert das Kunsthaus in der Uhrenstadt eine Ausstellung zum Thema Druckgrafik; in diesem Bereich profiliert sich dieses Haus schweizweit.
Über 200 Eingaben von Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Schweiz seien nach der Ausschreibung eingegangen, rund ein Drittel mehr als andere Jahre, erklärt die Kunsthaus-Leiterin Eva Inversini. Sie führe dies darauf zurück, dass die «Impression» im 2-Jahres-Rhythmus besser beachtet werde, als wenn diese Ausstellung jährlich durchgeführt würde.
Es sei wichtig, dass das druckgrafische Schaffen schweizweit eine Plattform bekomme, in welcher sich die besten Kunstschaffenden dieser Kunstform messen können, sagt Inversini. «Deshalb achten wir auch darauf, dass die dreiköpfige Jury möglichst aus verschiedenen Landesteilen stammt.
Dieses Jahr bildeten Katja Herlach, Kuratorin des Kunstmuseums Olten, Laurence Schmidlin, Konservatorin des Musée Jenisch in Vevey, und Rolf Winnewisser, Kunstschaffender aus Niedergösgen, dieses Gremium. Trotz der schweizweiten Ausschreibung bilden doch die Künstler aus der Deutschschweiz die Mehrheit, so Inversini weiter.
Die Geschlechter seien ausgewogen vertreten, jedoch sehr breit gefächert sind die Jahrgänge. Die ältesten stammen aus den 1940er-Jahren, die Jüngste hat Jahrgang 1992. Die Jury erkennt bei den Trends eine vermehrte Hinwendung der Künstler zu einer illustrativen Bildsprache. «Es war der Jury daran gelegen, eine möglichst breite Auswahl an Werken zu treffen», heisst es im Jurybericht.
Eine besondere Herausforderung bewältigte nach der Auswahl der Arbeiten Anna Leibrandt, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Kunsthauses, welche für die Hängung der Arbeiten zuständig war. Im Neubau des Kunsthauses schuf sie mit der Präsentation grossformatiger Arbeiten ein grosszügiges Ambiente.
Besonders eindrücklich der grossformatige Holzschnitt «Wald» von Thierry Perriard, der den Besucher gleich beim Eintritt in die Ausstellung einnimmt. Nicht minder eindrücklich dann vier Arbeiten von Marcel Göhring, ebenfalls Holzschnitte, in denen er kürzlich gedruckte Pressefotografien verfremdet. Erfreulich aus Grenchner Sicht auch die Aufnahme von zwei Arbeiten des ehemaliges Stadtbaumeisters Claude Barbey.
Es fällt auf, dass viele Kunstschaffende die alt hergebrachten Druckverfahren wie Holzschnitt, Siebdruck oder Linolschnitt zur Anwendung bringen. Die Farben sind vielfach gedeckt, oft Schwarz-Weiss- und Grautöne. Modulartige Räume, Naturbeobachtungen oder ganz persönliche, ja intime Fantasiewelten beherrschen die Themenwahl. Zu sehen in der Ausstellung sind zudem Arbeiten von Absolventen der Hochschule Luzern – Design & Kunst.
Vernissage heute Samstag 16 Uhr. Bis 31. 1. 2016.