Spezialnachwuchs
In Biel sind fünf schwarze Schwänli geschlüpft – eines mag nicht schwimmen

In der Schwanenkolonie an der kleinen Schüss in Biel haben Beni und seine Partnerin Nachwuchs bekommen: Gleich fünf «hässliche Entlein» sind geschlüpft. Aus ihnen werden schwarze Schwäne, wenn alles gut geht.

Oliver Menge
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Dass es in der Schwanenkolonie Biel schwarze Schwäne gibt, geht zurück auf eine lange Tradition.

Die Schwanenkolonie wurde 1897 gegründet und beherbergte zuerst ein schwarzes Schwanenpaar und diverse Wildvögel. Später wurde die Vogelvolière angebaut, zur Haltung von Ziervögeln.

Notfallstation mit Vogelklappe

Seit den 80er-Jahren dient die Schwanenkolonie vornehmlich der Aufnahme von verwahrlosten und besitzerlosen Ziervögeln sowie als Notfallstation für verletzte oder zu junge Wildvögel. Zu diesem Zwecke wurde einen Vogelklappe eingerichtet, welche von der Bieler Bevölkerung rege genutzt wird.

Die Schwanenkolonie nimmt pro Jahr über 300 Wildvögel mit Verletzungen sowie verwaiste Jungvögel auf, versorgt und pflegt sie und wildert sie in Zusammenarbeit mit dem Wildhüter und diversen Tierschutzorganisationen wieder aus.

Die exotischen Vögel stammen zumeist von Besitzern, die in ein Heim umziehen mussten, verstorben sind oder aus anderen Gründen die Tiere nicht mehr halten konnten. Diese Ziervögel werden ebenfalls an geeignete Plätze weitergegeben.

Das finanzielle Aus ...

1991 gründete die Stadt Biel mit Unterstützung privater Gönner die Stiftung Schwanenkolonie und unterstützte diese mit einem jährlichen finanziellen Beitrag.

In der Spardebatte des Bieler Stadtrats 2015 wurde die vollständige Streichung ab 2016 beschlossen. Der damalige Stiftungsrat konnte die Zukunft der Schwanenkolonie nicht mehr garantieren und beschloss deren Auflösung. In der Folge wurde der Verein Pro Schwanenkolonie Biel gegründet, mit dem Ziel: Die Rettung und der Erhalt der Schwanenkolonie.

... und die Wiederbelebung

Mit diversen Aktionen und einer Mobilisierung der Bevölkerung gelang es schliesslich, in der darauffolgenden erneuten Budgetdebatte die Stadt dazu zu bringen, den Unterstützungsbeitrag nicht zu streichen.

Laut dem Verein reicht dieser allerdings nicht aus. Um die Betriebskosten zu decken sowie Sanierungsarbeiten zu finanzieren, ist die Schwanenkolonie auf Spenden angewiesen.