Im Vormonat +35%
SWG erhöht in Grenchen den Gaspreis erneut – diesmal um weitere 26,5 Prozent

Die Preissteigerungen beim Erdgas halten an: Per 1. Oktober erhöht die SWG ihre Gaspreise um durchschnittlich 26,5 Prozent. Am 1. September war der Preis schon um 34,6 Prozent gestiegen. Die SWG ruft jetzt zum Energiesparen auf.

Andreas Toggweiler
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Die SWG erhöht erneut den Gaspreis und ruft jetzt zum Sparen auf. Hier eine Zuleitung zu einem in Bau befindlichen Flüssiggasterminal in Kanada.

Die SWG erhöht erneut den Gaspreis und ruft jetzt zum Sparen auf. Hier eine Zuleitung zu einem in Bau befindlichen Flüssiggasterminal in Kanada.

Darryl Dyck/AP

«Die Gasmärkte erlebten zuletzt turbulente Wochen. Insbesondere die prekäre Situation der Gasversorgung aus Russland trieb die Preise kontinuierlich nach oben mit neuen Preisrekorden in der zweiten Augusthälfte», schreibt die SWG in einer Mitteilung.

Die Anfang September einsetzende Entspannung werde unter anderem auf erste preisbedingte Nachfragerückgänge und weniger Einsatz von Gas zur Verstromung zurückgeführt. Doch die SWG schreibt:

«Dennoch rangieren die Märkte aktuell weiterhin auf einem extrem hohen Preisniveau.»

Zur aktuellen Versorgungslage und Ausblick schreibt die SWG: «Die Gasflüsse aus Deutschland und Frankreich in die Schweiz sind derzeit stabil.» Auch die Gasspeicher in den beiden Ländern seien trotz des Lieferstopps aus Russland gut gefüllt. Wie die Daten der europäischen Plattform zur Gasspeicherung (Agsi) zeigten, liegt der Füllstand der Speicher in beiden Ländern bei über 90 Prozent.

Gaspreis steigt erneut

Die SWG erhöht den Gaspreis um 26,5 Prozent. Ab dem 1. Oktober kostet die Kilowattstunde dann 16,8 Rappen. Dazu kommt die monatliche Grundgebühr von 4 Franken sowie die CO2-Abgabe von 2,169 Rappen/kWh. Bereits auf den 1. September war der Gaspreis um 34,6 Prozent angestiegen. Die SWG beliefert die Gemeinden Grenchen, Bettlach, Arch, Büren an der Aare, Lengnau und Rüti bei Büren mit Gas.

«Unsere Lieferantin Gasverbund Mittelland (GVM) schliesst die Einspeicherung per Ende September 2022 planmässig ab. Weiterhin auf hohem Niveau befinden sich auch die Flüssiggaslieferungen, welche per Schiff in Europa ankommen», schreibt die SWG weiter.

Das SWG-Gebäude in Grenchen.

Das SWG-Gebäude in Grenchen.

Andreas Toggweiler

Die Vorbereitungen auf den Winter liefen weiterhin auf Hochtouren. So habe der Bundesrat Ende August die Verordnungsentwürfe zu den Bewirtschaftungsmassnahmen im Falle einer
Gasmangellage in die Vernehmlassung geschickt, deren Frist am 22. September 2022 abgelaufen ist. Die definitiven Verordnungen werden voraussichtlich im Oktober 2022 veröffentlicht.

Die SWG ruft jetzt auf, im Hinblick auf den Winter Energie zu sparen:

«Bereits jetzt rufen wir Sie eindringlich dazu auf, wo immer möglich Energie (Gas und Strom) zu sparen und so Ihren Beitrag zur Sicherung der Winterversorgung zu leisten.»

Auf ihrer Website hat die SWG Spartipps für Haushalte und Unternehmen veröffentlicht.

Beschaffung und Preisentwicklung

Die Beschaffung von Erdgas erfolge gestaffelt über einen gewissen Zeitraum, erklärt die SWG in ihrer Mitteilung weiter. Für das kommende Gasjahr 2022/23 seien die im Voraus gesicherten Mengen nochmals erhöht worden.

Diese gesicherten Mengen sowie die zur Verfügung stehenden Speichermengen sorgten trotz der weiterhin volatilen Marktlage für mehr Stabilität im Beschaffungsportfolio. Diese Stabilität versuche man bestmöglich in den Tarifen abzubilden und diese über einen längeren Zeitraum unverändert zu belassen. «Trotzdem ist es in der aktuellen Situation unumgänglich, die Preise monatlich zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.»