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21 Kids, darunter auch zwei junge Buben, erlernen im Joujoux Dance Camp eine coole Choreografie. Statt sie aber zum Schluss vor Publikum zu präsentieren, wird am Donnerstag ein Video gedreht.
Die Joujoux Dance Camps von MS Sports haben in Grenchen schon länger Tradition und erfreuen sich bei den Kindern grosser Beliebtheit. Normalerweise finden sie in den Frühlingsferien statt und in den vergangenen Jahren nahmen zum Teil über 30 Kids daran teil.
In diesem Jahr ist bekanntlich alles ein wenig anders. So auch das Dance Camp, das wegen der Covid-19-Pandemie in den Herbst verschoben werden musste, wie Chanel Borges, die Leiterin des diesjährigen Camps und Tanzlehrerin berichtet. Der Coronakrise ist wohl auch zuzuschreiben, dass es in diesem Jahr etwas weniger Anmeldungen für das Camp gab.
Aber immerhin sind aktuell 19 Mädchen und 2 Buben am Erlernen einer Choreografie, die am Donnerstagnachmittag dann zur Aufführung kommen soll. Nicht vor Publikum wie üblich, erklärt Chanel, sondern für das Video, das an diesem Nachmittag zum Abschluss des Camps aufgenommen wird und welches den Eltern nach Hause zugeschickt wird. «Die Coronasituation lässt es nicht zu, dass wir Publikum ins Lindenhaus lassen würden», sagt die Leiterin, die den Jüngeren gerade eine Trinkpause zugestanden hat. Aber so hätten auch die Eltern noch etwas davon, wenn sie ihre Kinder «in Action» sehen.
Die beiden Jungs, beide stolze Erstklässler, haben in den Pausen nur Schabernack im Sinn und Chanel muss sie ab und zu zurechtweisen. Prompt gibt es auch Tränen, weil ein Mädchen im Eifer des Gefechts beim Herumtollen einen unbeabsichtigten Schlag ins Gesicht bekommen hat. Doch Chanel versteht es, die Kinder rasch zu beruhigen und das Mädchen zu trösten. Und weiter geht es mit dem Erlernen von neuen Moves, die den Kids zum Teil einiges an Koordinationsvermögen abfordern.
«Coronatechnisch» sei die Situation schon recht anspruchsvoll, sagt Chanel: «Wir können uns hier an keine Abstandsregeln halten, dafür reicht der Platz nicht und das Erarbeiten einer Choreografie wäre gar nicht möglich.» Aber die Kinder würden regelmässig die Hände waschen und hätten nur Kontakt untereinander. Und alle Dinge, wie Spielsachen, welche sie in den Pausen benutzten, würden desinfiziert, um das Risiko so gering wie möglich zu halten.
Chanel betreut die Kleineren im grossen Saal des Lindenhauses, die Grösseren lernen unten in der Disco mit Florinda, einer temperamentvollen Hip-Hop-Lehrerin, den etwas anspruchsvolleren Teil der Choreografie. Stück für Stück, Schritt für Schritt und Move für Move werden die Teile der Choreo zuerst langsam erlernt, dann immer schneller geübt und schliesslich mit Musik getanzt. Haben die Mädchen – hier sind keine Jungs mit dabei – den neuen Teil drauf, wird die ganze bisher erlernte Choreo von Anfang an getanzt. Am Schluss werden die beiden Gruppen dann ihre erlernten Schritte und ihre jeweiligen Choreografien zu einem einzigen Werk zusammenführen.
Chanel merkt man an, dass sie Erfahrung im Umgang mit Kindern hat. Die professionelle Tanzlehrerin führt seit 17 Jahren in Breitenbach ein eigenes Tanzstudio, wo sie lateinamerikanische und klassische Tänze, aber auch Ballett und Hip-Hop unterrichtet. «Ich biete dort auch Kurse für Kinder an, die Jüngsten sind dreieinhalbjährig.»
Seit vier Jahren ist sie zudem für MS Sports in den Joujoux Dance Camps als Tanzlehrerin und Leiterin unterwegs. Ein Glücksfall, denn ihr eigenes Tanzstudio ist wegen der Coronapandemie noch immer geschlossen. Und als Selbstständige warte sie noch immer auf die Coronaentschädigung, die sie beantragt habe.