Gemeinderat
Im Grenchner Gemeinderat wurden letzte Verträge zum Velodrome besiegelt

Gestern nahm das Velodrome im Gemeinderat Grenchen die letzte Runde auf dem Papier. Es wurde mehreren Verträgen zugestimmt, die für den Bau der Sportstätte notwendig sind. Schon am Freitag folgt dann der Spatenstich.

Lucien Fluri
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Die Pläne werden nun in die Realität umgesetzt. Am Freitag ist der Spatenstich.

Die Pläne werden nun in die Realität umgesetzt. Am Freitag ist der Spatenstich.

Hanspeter Bärtschi

Kurz vor dem Spatenstich am Freitag hat das Velodrome gestern Abend die letzten Hürden genommen. Der Grenchner Gemeinderat hat mehreren Verträgen zugestimmt, die für den Bau der Sportstätte notwendig sind. «Auf dem Papier ist jetzt praktisch alles erledigt», stellte Vize-Stadtpräsident Hubert Bläsi (FDP) fest. «Dem Velodrome steht jetzt nichts mehr im Weg», ergänzte Gemeinderat Thomas Marti (CVP).

«Es hat viele Verhandlungen gebraucht»

Es war ein ganzes Bündel an Verträgen, das vor den Gemeinderäten lag. «Es hat viele Verhandlungen gebraucht», erklärte Stadtpräsident Boris Banga (SP). Für ihn waren die Traktanden zum Velodrome die «Filetstücke» des Abends. Wichtigste Vertragswerke waren der Baurechtsvertrag und der Rahmenvertrag für den 2-Millionen-Beitrag der Stadt. Dieser regelt, in welchen Tranchen die 2 Mio. ausbezahlt werden.

Velodrome Suisse ist für die Verlegung der Kanalisationsleitungen zuständig

Ein weiterer Vertrag behandelt die Kanalisationsleitungen, die unter dem Velodrome hindurchführen werden. In Zusammenhang mit dem Neubau müssen die bestehenden Kanalisationsleitungen auf dem Grundstück des Velodromes verlegt und ausgebaut werden. Dafür ist laut Vertrag die Stiftung Velodrome Suisse zuständig, die auch die Kosten trägt. Allerdings erhält sie von der Stadt ein Darlehen über maximal 400000 Franken, um das Kanalisationsbauwerk zu realisieren.

Auch die Kanalisationsleitung beim Schwimmbad Ost wird saniert

Gleichzeitig hat der Gemeinderat gestern Abend zwei weitere Kanalisationsprojekte im Bereich des künftigen Velodromes genehmigt. An der Neumattstrasse wird mit dem Velodrome der Ausbau der Kanalisation notwendig, denn bisher ist das Gebiet nur ungenügend erschlossen.

Im Bereich des Schwimmbades Ost wird die zum Teil durch Risse und Wurzeleinwüchse beschädigte Kanalisationsleitung saniert. In beiden Fällen wird das Wassertrennsystem ausgebaut. Das Projekt an der Neumattstrasse kostet 890000 Franken, jenes beim Schwimmbad 750000 Franken. Beide Projekte hätte die Stadt in den kommenden Jahren so oder so realisieren müssen, bekräftigte Stadtbaumeister Claude Barbey. Wegen des Velodromes seien sie nun vorgezogen worden.

Schulen: Neue Blockzeiten

Für die 3. bis 6. Klässler ändert sich diesen Sommer der Stundenplan. Der Grenchner Gemeinderat hat gestern Abend einer Erweiterung der Blockzeiten zugestimmt. Für die 3. bis 6. Klässler beginnt der Unterricht ab Sommer jeweils bereits um 7.50 Uhr statt wie anhin um 8.20 Uhr. Notwendig wurde die Änderung, weil die Schüler mit Frühfranzösisch und Medienkunde zusätzliche Lektionen haben. Wäre der Unterrichtsbeginn nicht vorverlegt worden, hätten die Schüler ab Sommer nur noch an einem Nachmittag pro Woche frei und nicht mehr an zwei. «Es ist schwierig, wenn neun- und zehnjährige Kinder nur noch einen Nachmittag frei haben. Bei den Eltern hat dies letztes Jahr zu Opposition geführt», sagte Lucia Herzog, Schulleiterin im Kastels. Mit dem Beginn um 7.50 Uhr bleiben zwei freie Nachmittage möglich. Im Rat hat dies für Diskussionen gesorgt. «Mit Blockzeiten hat dies nicht mehr viel zu tun», sagte Gemeinderat Aldo Bigolin (FDP). Denn neu gebe es in den Grenchner Schulen drei unterschiedliche Unterrichtsbeginne. Für den Kindergarten sowie die 1. und 2. Klasse um 8.20 Uhr, für die 3. bis 6.-Klässler um 7.50 Uhr und für die Oberstufe um 7.30 Uhr. «So sind die Blockzeiten aufgehoben», erklärte Bigolin, dem die SVP beipflichtete. Zustimmung erhielt das Anliegen von der CVP und SP. Allerdings hielt SP-Ersatzgemeinderat Thomas Furrer trotzdem fest: «Es ist nicht einfach, in Grenchen mit einer Familie berufstätig zu sein.» Mit 8 zu 6 wurden die veränderten Blockzeiten angenommen. Für das Schuljahr 2013/14 soll zusätzlich geprüft werden, ob ein Unterrichtsbeginn um 7.50 Uhr auch für den Kindergarten und die 1. sowie 2. Klasse möglich wäre. Ein Antrag von Ivo von Büren, der diese Prüfung ablehnen wollte, wurde mit 9 zu 6 abgelehnt. Aufgrund höherer Schülerzahlen hat der Gemeinderat gestern auch einer Erhöhung des Stellenetats bei den Kleinkassen und bei der Sek-P-Abteilung um je eine Klasse zugestimmt. Genehmigt hat der Rat auch das neue Schulleitbild, das nun für alle Schulhäuser gilt. (lfh)