Ein Achtungserfolg für Herausforderer Elias Meier
Keine Überraschung bei der Stadtpräsidentenwahl in Grenchen. Amtsinhaber François Scheidegger wurde am Wochenende klar im Amt bestätigt. Die Stimmbeteiligung betrug 26,4 Prozent. Scheidegger erhielt 1793 Stimmen (76,5 Prozent), sein Herausforderer Elias Meier deren 551 (23,5 Prozent). 204 Stimmberechtigte legten leer ein (8,7 Prozent), fünf Wahlzettel waren ungültig.
«Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat. Drei von vier Stimmenden haben mir die Stimme gegeben und die Stimmbeteiligung war besser als befürchtet», sagte François Scheidegger Dies sei eine Ermutigung, die bevorstehenden grossen Aufgaben wie die Ortsplanungsrevision und die Sanierung der Finanzen anzupacken. Ein weiteres Grossprojekt ist die anstehende Pensionskassenrevision.
Für Scheidegger haben sich gerade in den letzten Tagen die positiven Nachrichten gehäuft: Markanter Aufstieg beim Städteranking, Unicef-Label als kinderfreundliche Gemeinde sind Stichworte. Der Stadtpräsident nimmt einiges, wenn auch nicht alles, auf die eigene Kappe. «Es ist ein Fakt, dass ich den gewünschten Wechsel im politischen Stil habe herbeiführen können. Im Gemeinderat wird wieder konstruktiv diskutiert und das war mir ein grosses Anliegen. Und ich denke, man kann auch sagen, dass ohne mich das Parktheater jetzt geschlossen wäre.»
Was das Städteranking betreffe, würden auch die Zeichen im weiteren Umfeld wahrgenommen, noch eher als Interna der Stadt. «Grenchen als Entwicklungspol in der Hauptstadtregion, das wurde schon registriert.» Und tatsächlich würden Investoren in der Industriezone schon Schlange stehen. Auch der Boothafen werde wieder zum Thema. Anderseits bleibe er bei den Ratings skeptisch. «Fast jeder findet den Ort toll, wo er wohnt, sonst würde er oder sie ja wegzügeln. Es kommt als ganz drauf an, wen man fragt.»
Doch auch Scheideggers Herausforderer Elias Meier, der erst 21-jährige Präsident der Grenchner Windparkgegner, die im Verein «Pro Grenchen» organisiert sind, verzeichnet einen Achtungserfolg. Ohne ein politisches Amt zu haben, konnte er immerhin 551 Stimmen (23,5 Prozent) sammeln. «Absolut zufrieden», sei er mit diesem Resultat, meinte Meier nach geschlagener Schlacht. Auch für ihn ist das Wahlresultat ein Ansporn, sein Engagement fortzusetzen. «Ich werde auf alle Fälle am Ball bleiben. Die Arbeit hat gerade erst begonnen.»
Den Umstand, dass er keine politische Erfahrung hat, empfindet Meier dabei nicht als Problem, sondern als Chance. Er prüfe jetzt im Absprache mit dem Vorstand, Pro Grenchen als Bürgerforum auszubauen, wo man unbelastet von politischen Schranken Ideen für die Weiterentwicklung der Stadt diskutieren könne.