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Schwimmen, Bücher lesen, Hund ausführen und Boot fahren. Die idyllische Natur lockt und die Hitze treibt viele Grenchner ins kühle Nass, dies zeigt ein Augenschein am Aareufer.
Markus Fürst ist einer von den passionierten Grenchnern, die es zur Aare verschlägt. Er geht bei diesem Wetter praktisch jeden Tag an den Fluss: «Zuerst spaziere ich ein bisschen und gönne mir dann eine Abkühlung», erklärt das Mitglied des Wanderkanadierclubs. Dabei fühlt sich der Pensionierte und ehemaliger Fischer aufgrund der Ruhe und der Natur an der Aare wohl.
Ein Spaziergänger oder vielmehr ein Wanderer ist auch Anton Eberhard, den man oft im Jura oder entlang des Flusses sieht. Am Samstag ist er von Staad zur Fischerhütte und wieder zurück gewandert. Dabei beginnt er in Erinnerungen zu schwelgen, als er den Pfeiler der alten Archbrücke passiert: «Als es sie noch gab, bin ich von da hinuntergesprungen. Damals gab es auch noch eine Badi zwischen Staad und der Brücke, mit Garderobe und Toilette. «Von der sieht man heute nichts mehr», bemerkt er mit einem Blick in das weite Naturgebilde.
Respekt vor der Strömung
Ein wenig weiter in der Nähe des Kanuclubgebäudes Grenchen-Bettlach grillen Jana und ihre Freunde. Die junge Erwachsene mag das gemütliche Ambiente an der Aare, doch schwimmen würde sie nicht: «Ich habe Respekt vor der Strömung und den Strudeln», erklärt sie. Dafür, wenn sie schwimmen möchte, geht sie in die Badi.
Immer beliebt: «Aareschwumm»
Das Sandloch in Staad ist zunächst fast leer, doch dann treffen am späten Nachmittag vermehrt Besucher ein, zuerst drei Studentinnen aus Deutschland, die in Biel ein Praktikum absolvieren. Auf ihrer Fahrradtour nach Solothurn haben sie den Platz durch Zufall entdeckt und gönnen sich eine Abkühlung. Dabei zeigen sie sich fasziniert von dem Gewässer: «Ein so klares Blau habe ich noch nie an einem Fluss gesehen», erklärt Henriette beeindruckt. Nach ihnen treffen nacheinander zwei Familien aus Grenchen ein, die sich einen «Aareschwumm» gönnen.
Familientradition
Die Familie von Herbert Hagmann kommt als Zweites, ausgerüstet mit Schwimmwesten. «Die Aare misst 19 Grad, tiptop führ eine Abkühlung», meint Hagmann freudestrahlend. Der ehemalige J&S Experte war Mitglied des Kanuclubs und kennt sich auf der Aare aus. Hin und wieder unternimmt er auch nach der Arbeit in Bern einen «Obeschwumm» um die Stadt herum. Dabei erwähnt er auch die lange Tradition des Sandlochs: «Meine Mutter ist schon hier geschwommen», erklärt er.
Die Familie wartet auch nicht lange und pilgert los, hundert Meter flussaufwärts. Da die jüngste Enkelin, Jasmin, noch zu klein ist und noch nicht schwimmen kann, bleibt Hagmanns Tochter bei der ersten Runde zurück, um auf diese aufzupassen. Anschliessend steigt aber auch sie ins Wasser und lässt sich zum Sandloch zurücktreiben.