Am Wochenende findet auf dem Regionalflughafen das 10. Heli-Weekend statt. Gleichzeitig messen sich 12 Teams an den Schweizer Meisterschaften im Helikopter-Präzisionsflug.
Zwischen 50 und 60 verschiedene Helikopter werden erwartet, die das Publikum hautnah und «zum Anfassen» erleben kann. Das Programm verheisst einige Höhepunkte: So wird am Samstag um die Mittagszeit ein Kamov KA 32 einfliegen, ein ehemals russischer Transporthelikopter mit zwei Rotoren, der über fünf Tonnen transportieren kann. Die Firma Heliswiss hatte die Maschine, die ursprünglich als Torpedo-Bomber konzipiert war, von den russischen Besitzern gekauft und aufwendig auf schweizerische Verhältnisse umgebaut.
Es handelt sich um den grössten Transporthelikopter in der Schweiz und den einzigen seiner Art hierzulande. Weiter wird auch ein alter Bekannter wieder zugegen sein: Die deutsche Luftwaffe kommt ein weiteres Mal mit ihrem Sikorsky CH53 nach Grenchen, einem wahren Ungetüm, das bis zu 36 Soldaten transportieren kann.
Aber auch die Schweizer Luftwaffe ist anwesend: Ein Super Puma der Schweizer Armee zeigt am Samstag sein Display, eine atemberaubende Flugshow, in der die Fähigkeiten der Piloten und Möglichkeiten der Maschine ausgereizt werden. Fallschirmaufklärer – eine der Spezialabteilungen des Führungsstabs der Armee – zeigen in Live Demos, wie sie autonom hinter den feindlichen Linien abspringen und operieren, analog der ausländischen «Special Operation Forces».
Piloten, Ärzte und Flughelfer von der Rega, die für das Heli-Weekend ihre Operationsbasis von Belp nach Grenchen verlegt, stehen dem Publikum für Fragen zur Verfügung, Air-Glaciers zeigen eine Überraschungsdemo und viele andere private Firmen stellen ihre Maschinen und Piloten vor. Die Heli Air AG wird einen Super Puma nach Grenchen fliegen, von Altenrhein kommt ein Jet Ranger.
Etliche Robinson, ein Capri und eine Vielzahl interessanter Maschinen, darunter auch Oldtimer, werden beim Fly-In dabei sein, so zum Beispiel zwei Bell 47. Weil es sich eben um ein «Fly-In» handle, könne man auch nicht mit Bestimmtheit sagen, wann welche Maschinen in Grenchen ankommen, so Flughafendirektor und OK-Mitglied Ernest Oggier.
Bereits heute Donnerstag finden die ersten Trainingsflüge für die Schweizermeisterschaften im Präzisionsfliegen statt. Der eigentliche Wettbewerb startet dann morgen Freitag mit der Disziplin «Slalom»: 12 Teams fliegen innerhalb eines bestimmten Zeitfensters einen vorgeschriebenen Parcours ab, bei dem sie einen mit Wasser gefüllten Kessel an einem Seil zwischen Torstangen hindurchmanövrieren und auf einem Tisch abstellen müssen, dessen Durchmesser nicht grösser ist als der des Kessels. Am Samstag müssen Fender an verschieden langen Seilen durch Tore geflogen und in Fässer abgeworfen werden. Ein perfektes Training für jeden ambitionierten Piloten.
Organisiert und durchgeführt wird das Heli-Weekend wie in den vergangenen Jahren von Hans Wüthrich und Monika Arbenz von Heli-West AG sowie Flughafendirektor Ernest Oggier und Micheline Gaschen sowie Ruedi Boser von Rototec AG. Die zehnte Ausgabe des weit über die Region hinaus bekannten Anlasses sei auch die letzte unter der bisherigen Organisation, so Hans Wüthrich. Ob der Flughafen die Organisation in Zukunft übernimmt, bleibt offen, aber wahrscheinlich. Denn der Anlass habe in der schweizerischen Fliegerlandschaft eine grosse Bedeutung. Nur werde man eine andere Form oder einen anderen Rhythmus finden müssen, so Ernest Oggier.
Weitere Infos unter www.heli-west.ch und www.airport-grenchen.ch