Nun da die Stadt definitiv aus dem Corona-Schlaf erwacht ist, wird man wieder wachen Auges durch die Strassen Grenchens flanieren. Segelflugzeuge kreisen am Himmel, die Gartenbeiz ist offen und der frisch angepflanzte Sommerflor der Stadtgärtnerei weist auf Trendfarben dieses Sommers. Beispielsweise Orange.
Lange ist es her, seit man mit dieser Farbe auftrumpfen konnte. Der Farbmix in den Rabatten erinnert irgendwie an die 7oer-Jahre. Eine Zeit, die in Grenchen nicht ganz einfach war. Und vielleicht ein Vorbote? Hoffentlich nicht allzu sehr.
Als Stadtbummler kommt man immer wieder an Häusern vorbei, die in irgendeiner Form imponieren – oder auch Kopfschütteln auslösen. Eine alte Jugendstilvilla, ein schöner Garten, eine lustige Skulptur, ein gar nicht schöner Garten, eine Liegenschaft, die am Verfallen ist.
Um herauszufinden, wer hier wohnt, kann man zwar den Briefkasten ablesen. Aber erstens ist das oft nicht der Besitzer und zweitens geniere ich mich, das Gartentor zu öffnen, um den Namen lesen zu können.
Tempi passati. Neuerdings kann man im Grundbuch im Internet einfach auf die Parzelle klicken, und schon poppt der Name des Besitzers einer Liegenschaft oder eines Grundstücks auf. Eine interessante Sache für alle Neugierigen wie mich. Da sieht man dann, wer in diesem oder jenem Neubau eine Eigentumswohnung gekauft hat oder wem jenes riesige Landstück in Zentrumsnähe gehört, auf das wohl mancher Baulöwe schon lange ein Auge geworfen hat.
Die transparente Dienstleistung des Staates Solothurn erlaubt interessante Streifzüge durch Grenchens Strassenzüge und zeigt auf, wem Grenchens Boden (ausser der ETA und der Ebauches-Stiftung) auch noch gehört. Wer meint, er wisse schon alles über Grenchen (oder Solothurn, oder irgendwo im Kanton ), dem sei dieses Portal wärmstens empfohlen.
Nur ambulant wird man auch den neusten Streich von Zwinglikirche-Organist Eric Nünlist geniessen können. Der Heilige Bimbam zu Pfingsten auf den sieben Glocken der Eusebiuskirche mit Live-Orgelbegleitung von Albert Knechtle im Internet startet am Sonntag um 11.30 Uhr. Auf der Homepage wird die Orgel übertragen. Um 11.20 startet übrigens ein Test zur Synchronisierung des Handys. Das geht nur zu Fuss: indem man sich der Schallquelle (Glocke) nähert oder sich entfernt. Hoffentlich gelingt das Experiment.