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Ernüchterung bei der SP, Freude bei der SVP, so erwartungsgemäss der Tenor der Reaktionen zum Wahlausgang in Grenchen.
Am Wahlnachmittag war dem Grenchner SP-Parteipräsidenten und Fraktionschef Remo Bill die Enttäuschung anzusehen. «Von der Listengestaltung her hätten wir zumindest erwarten können, den Sitz zu halten», glaubt Bill. Was genau schiefgelaufen sei, könne er zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, doch habe möglicherweise der Antrag auf eine Steuererhöhung an der Gemeindeversammlung gewisse Wähler kopfscheu gemacht. «Man muss auch daran denken, dass wir sehr starke Zugpferde wie Boris Banga und auch Vize-Stadtpräsident Urs Wirth diesmal nicht mehr hatten», ergänzt SP-Gemeinderätin Angela Kummer. Der Umstand, dass die SP mit 28,2 Prozent Wähleranteil noch immer mit Abstand stärkste Partei ist in Grenchen, vermag Bill und Kummer nicht zu trösten.
Freude hingegen bei der SVP, wo der zurücktretende Parteipräsident Richard Aschberger die funktionierende bürgerliche Allianz lobt. «Es ist uns gelungen, der SP einen weiteren Sitz abzujagen, und das ist nur gut so.» Der neue SVP-Gemeinderat Fabian Affolter zeigt sich überrascht über seine Wahl. «Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet.» Doch jetzt werde er sich gerne und mit Engagement einbringen und sich beispielsweise für gesunde Finanzen in der Stadt einsetzen.
FDP-Parteipräsident Daniel Graf zeigt sich ebenfalls zufrieden mit dem Wahlausgang, der für seine Partei keine Überraschungen barg. «Es ist der bürgerlichen Allianz gelungen, ein weiteres Zeichen zu setzen.» Diese Zeichen würden weiterhin auf Zusammenarbeit stehen.
«Sehr glücklich und erleichtert» sei sie, dass ihr erzwungener Alleingang erfolgreich gewesen sei, meint GLP-Frau Nicole Hirt. Das Engagement als Regierungsratskandidatin und gegen den Lehrplan habe ihr bei der Schärfung des Profils geholfen und auch die nötigen Zusatzstimmen eingebracht, glaubt sie.
«Hocherfreut» über das gute Resultat zeigte sich auch Peter Brotschi (CVP). «Das ist als Vertreter einer in Grenchen kleinen Partei nicht selbstverständlich.» Seine Themen würden Verkehr, Bildung und Kulturelles sein, kündigt Brotschi an.