Arch
Gute Stimmung auch ohne Feuerwerk

Die Nachricht, dass das Feuerwerksverbot im Verwaltungskreis Seeland erst am Samstagmorgen aufgehoben wird, erfreute an der Bundesfeier in Arch am Freitagabend die wenigsten.

Marco Wyss
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Die Archer Festgemeinde

Die Archer Festgemeinde

Marco Wyss

Ist das grosse Feuerwerk nach einer feurigen Nationalfeiertagsrede und einer feinen Bratwurst mit Brot und Senf und einem guten Glas Wein nicht das „Tüpfelchen auf dem i“? Womöglich. Doch die Gemeinde Arch bewies, dass die Geselligkeit und das Zusammenkommen am Schweizer Nationalfeiertag klar im Vordergrund stehen. Schon vor dem offiziellen Beginn des Anlasses versammelten sich zahlreiche Dorfbewohner auf dem Dorfplatz der Gemeinde und stiessen auf den Geburtstag der Mutter Helvetia an.

Feuerwerk wird eingelagert

Das gemütliche Zusammensein wurde von den musikalischen Vorträgen der Musikgesellschaft Arch-Leuzigen begleitet. Ebenfalls geführt von der Musikgesellschaft Arch wurde die Festwirtschaft. Die Gemeinde übernahm grosszügigerweise die Hälfte des Verkaufspreises für Würste und alkoholfreie Getränke. Im Verlauf des Abends ergriff Gemeindepräsidentin Barbara Eggimann das Wort, um die Anwesenden über den endgültigen Entscheid zu informieren, dass das traditionelle Feuerwerk unter den gegebenen Umständen nicht durchgeführt werden kann. Trotz allem nutzte sie die Gelegenheit, sich im Namen der Gemeinde bei Ulrich Schwab und Christian Kurth zu bedanken, die sich jedes Jahr um das Feuerwerk kümmern. Man hoffte bis zuletzt, dass man es doch noch durchführen könne. Auf die Frage, was nun mit den vorbereiteten Feuerwerkskörpern passiert, meinte die Gemeindepräsidentin, dass diese zum Verkäufer zurückgingen und dort gelagert werden würden bis zum nächsten Jahr, in welchem man sich nun ein grösseres Feuerwerk erhoffen dürfe.

Betrice Simon: "Den Jungen vertrauen"

Die Leute liessen sich durch die Absage des Feuerwerks die Laune nicht verderben und erwarteten nun gespannt die Ansprache der Berner Regierungsrätin Beatrice Simon. In ihrer Rede legte sie besonders viel Wert darauf, den Schweizerinnen und Schweizer die Wurzeln ihrer Heimat wieder näher zu bringen. „Es sind die verschiedenen Werte, nach denen wir in unserem Land leben, die ein ganz wichtiger Teil unserer Einzigartigkeit und des Erfolgs darstellen“, so die Regierungsrätin. Zu diesen Werten gehöre Präzision, Verlässlichkeit, humanitäres Engagement und soziale Verantwortung. „Leider macht Wohlstand träge und wird heute zu oft als selbstverständlich betrachtet“, mahnt Beatrice Simon. Besonders die Jugend möchte sie damit ansprechen und dazu ermuntern, sich bewusst zu werden, dass Verantwortung zu tragen ein wichtiger Pfeiler unseres Wohlstands sei. Der älteren Generation legt sie ans Herz, den jungen Menschen Vertrauen entgegen zu bringen und ihnen die Chance zu geben, Verantwortung zu übernehmen. Die Regierungsrätin genoss es sichtlich, sich unter die Leute zu mischen und verweilte bis spät in die Nacht auf dem Dorfplatz. Auch ohne Feuerwerk.