Parktheater
«Grösstes Schweizer Talent» zu Gast im Parktheater in Grenchen

Sängerin Eliane verzauberte am Samstag das Publikum in Grenchen. Zudem verriet sie ihre eigenen Rezepte gegen Heiserkeit und Nervosität.

Rebekka Balzarini
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Eliane vor ihrem Auftritt in der Garderobe
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«Ich mag es, mich selber zu schminken», sagt Eliane vor dem Auftritt.
Noch fehlt etwas Lipgloss und Eliane ist bereit für die Bühne.
Eliane Müller im Grenchner Parktheater
Eliane Müller
Eliane Müller siegte 2012 beim «Grössten Schweizer Talent» (Archiv)

Eliane vor ihrem Auftritt in der Garderobe

Hansjörg Sahli

«Ich bin noch immer vor jedem Auftritt nervös», sagt Eliane kurz vor ihrem Konzert im Parktheater Grenchen. Die Konzerttage sind jeweils lang, erklärt sie: Am frühen Nachmittag treffe sie vor Ort ein. Das Bühnenbild stehe dann schon, deshalb kümmere sie sich mit ihrer Band vor allem um den Soundcheck. Songs werden ein letztes Mal geübt, allfällige Schwierigkeiten und Unsicherheiten besprochen, bis auch der letzte Ton sitzt. Danach gehen alle zusammen essen, bevor sich Eliane dann zurückzieht, um sich auf den Auftritt vorzubereiten. «In diesem Augenblick kommt dann auch immer die Nervosität.»

Bekämpfen tut sie diese mit Gesangsübungen während des Schminkens. «Ich mag es, mich selber zu schminken und zu stylen. Ich fühle mich wohler und natürlicher, wenn ich das selber übernehme». Natürlich wirkt sie auch auf der Bühne, wo sie Jung und Alt mit ihrer Stimme zu verzaubern vermag. Auf diese muss sie vor allem in der kalten Jahreszeit sehr gut achtgeben. «Ich muss aufpassen, dass ich nicht heiser werde. Auf Rauchen und Ausgehen verzichte ich, und zusätzlich trinke ich warmen Tee mit Honig und inhaliere.»

Die Fans kommen zu Wort

Das Publikum am Samstagabend ist bunt gemischt. Vom Kind bis zum Grosi wollen alle Eliane singen hören, so wie etwa bei Familie Hubi, die ursprünglich aus Oberwil bei Büren stammt. Die Kinder seien ganz begeistert gewesen von Eliane und hätten bei der Show «Das grösste Schweizer Talent» im letzten Jahr immer wieder für Eliane abgestimmt. Die Begeisterung übertrug sich auch auf das Grosi, und nun sind drei Generationen der Hubi-Frauen im Parktheater, um Eliane das erste Mal live zu sehen. Das Konzert sei ein Weihnachtsgeschenk gewesen, erzählt dagegen eine junge Frau, die mit ihrem Freund das Konzert besucht.

Von diesem hat sie auch das Ticket erhalten, und er outet sich ebenfalls als Eliane-Fan: «Mir gefällt ihre Natürlichkeit. Sie muss nicht immer im Mittelpunkt stehen und ist eine ganz normale Person geblieben. Und natürlich hat sie eine tolle Stimme!» Von einem speziellen Erlebnis kann eine ältere Konzertbesucherin berichten. Vor einigen Jahren hat sie Eliane als 14-Jährige bereits auf einer Beerdigung singen hören. «Dabei habe ich natürlich keine Ahnung gehabt, dass sie einmal so berühmt werden wird», erinnert sie sich. Als sie sie dann im Fernsehen gesehen hätte, sei sie aus allen Wolken gefallen. Alle sind sich einig: Elianes Stimme ist es Wert, sich an dem eisigen Winterabend nach Grenchen zu begeben.

Weisse Möbel mit Herzkissen

Auf der Bühne überzeugt die sympathische junge Sängerin, welche dieses Jahr in der Kategorie «Best Breaking Act» für den «Swiss Music Award» nominiert ist, auf der ganzen Linie. Passend zum leicht kitschigen Bühnenbild, bestehend aus Kerzen und weissen Möbeln mit Herzkissen, sang sie ihre eigenen sowie gecoverte Songs, darunter den Titel «Nothing else matters» von Metallica, der ihr letztes Jahr zum Sieg der Castingshow verholfen hatte. «Ich habe den Song in eine Ballade verwandelt», sagt sie dazu auf der Bühne.

Überhaupt schafft es Eliane, den gecoverten Songs, von denen sie sehr viele spielte, an Geschwindigkeit zu nehmen und sie in die für sie typischen Piano-Balladen zu verwandeln. Dabei hat sie es eigentlich gar nicht nötig, die Musik anderer Künstler zu singen, denn auch die von ihr selber komponierten Stücke sind wunderbar anzuhören. Die Zuschauer waren jedenfalls begeistert und dankten Eliane und ihrer fünfköpfigen Band mit tosendem Applaus und einer Standing-Ovation.