Ein soziales und kulturelles Zentrum Grenchens erstrahlt in neuem Glanz: Am Sonntag wurde das Parktheater-Restaurant nach der Renovation wiedereröffnet. Viele kamen, um sich die Räumlichkeiten anzusehen. Die Küche gelangte an die Kapazitätsgrenze.
«Endlich ist es so weit! Der Moment ist gekommen, wo wir das Restaurant Parktheater neu eröffnen dürfen.» Mit diesen Worten begrüsste Claude Barbey, Präsident der Genossenschaft Parktheater, am Sonntagmorgen die bereits zahlreichen Wartenden aus Grenchen und Umgebung zum Tag der offenen Tür. Eine halbe Stunde und ein paar Reden später war es dann tatsächlich so weit. Der rote Vorhang wurde gelüftet und der Besucherstrom ins neue Restaurant konnte beginnen.
Manch einer wird dabei nicht schlecht gestaunt haben. Geschäftsführerin Antje Weiss und ihr Team haben in den vergangenen Monaten nämlich ganze Arbeit geleistet und aus dem vormalig eher unpersönlichen «Schlauch» ein gemütliches Etablissement geschaffen, in welches gar das ehemalige «Grenchen Stübli» integriert wurde. Und trotzdem wirkt das Ganze – bereichert durch zwei Lounge-Ecken – nun um einiges «amächeliger» und kommunikationsfreundlicher.
Man habe mit und für Grenchen ein Restaurant kreieren wollen, in welchem sich alle wohlfühlen, meinte dazu die erst 25-jährige ausgewiesene Fachfrau. Dies ist gelungen. Das werden die unzähligen Besucherinnen und Besucher bezeugen können.
Ihnen wurde aber auch einiges geboten. Diverse Bars und Verpflegungsstände luden zu Speis und Trank, ein Blick in die Küche wurde mit köstlichen Süssigkeiten belohnt, im Theatersaal wiesen Plakate und Fotografien auf vergangene Aufführungen mit wohlbekannten Protagonisten hin und die Terrasse mit ihrem unvergleichlichen Charme zeigte eindrücklich ihr Potenzial als Treffpunkt für Jung und Alt auf.
Selbstverständlich wurde auch kulturell einiges geboten. Die Stadtmusik unter der Leitung von Rainer Ackermann erfreute mit einem gelungenen Mix aus Marschmusik über Traditionals bis zur Rockhymne «Smoke on the Water». In einer der Lounges wartete Werner Steffen mit coolem Jazz auf. Jürg Rickli und sein Männerchor Canta Gaudio begeisterten mit dem nostalgischen «Heimatvogel» (Josef Reinhard) ebenso wie mit anderen wohlbekannten Liedern und auch die Jodler vom «Bärgbrünnli» liessen es nicht nehmen, dem «Park» eine Überraschungsvisite abzustatten. Schliesslich verblüfften die Jüngsten und Jungen der Street-Dance-Tanzschule mit ihrer Ausdruckskraft und Bewegungsfreude.
Stadtpräsident François Scheidegger gab seiner Freude Ausdruck, dass die «unrühmliche» Zeit, in welcher das Parktheater eben nur teilweise funktionierte, vorbei sei und dass der Grenchner Vorzeigebau, der auch nach 60 Jahren noch so ungemein modern daherkommt, nun auch wieder ein Zuhause für die verschiedensten Vereine sein könne.
Alle Vertreter der beteiligte Parteien – die Stadt, die Genossenschaft Parktheater und die nun federführenden Rodania Gastro AG – betonten im Übrigen die gute, von Vertrauen geprägte Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten. «Es ging ein leiser Hauch von Hoffnung durch die Stadt. Erstmals waren die Grenchnerinnen und Grenchner wieder bereit, an die Zukunft des Hauses zu glauben. Man war in Grenchen auch bereit, sich noch ein Jahr zu gedulden», meinte etwa Claude Barbey.
Und der Stiftungsratspräsident der Rodania, Thomas Vogt, verwies augenzwinkernd auf die Tatsache, dass das nun realisierte Projekt eigentlich auf eine aus der Not geborenen «Bier-Idee» zurückzuführen sei. Da die Küche der Rodania nämlich an ihre Kapazitätsgrenze gelangt war, stiess Gesamtleiter Patrick Marti bei einem Glas Gerstensaft in gemütlicher Runde auf das Projekt Parktheater an. Nach der gelungenen Eröffnung ist kaum daran zu zweifeln: Das etwas biedere Getränk wird sich schon bald in prickelnden Schaumwein verwandeln.