Sponsorenwanderung
Grenchner wandert 2420 km um Spenden für das «Rodania» zu sammeln

Am Sonntag ist der Grenchner Steven Gulyas in Rohrschach (SG) gestartet. Sein Ziel ist die spanische Atlantikküste. Um Spenden für die Stiftung «Rodania» zu sammeln will der Grenchner innert 104 Tagen 2420 Kilometer auf dem Jakobsweg zurücklegen.

Patric Schild
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Der Grenchner Steven Gulyas startet eine «Sponsorenwanderung» für das «Rodania».

Der Grenchner Steven Gulyas startet eine «Sponsorenwanderung» für das «Rodania».

Patric Schild

2420 Kilometer, gerade einmal 12 Kilogramm Gepäck und das in voraussichtlich 104 Marschtagen. Steven Gulyas hat sich etwas Grosses vorgenommen. Der Grenchner ist am 30. März von Rorschach (SG) gestartet, um bis an die spanische Atlantikküste, genauer gesagt, den berühmten Jakobsweg entlang nach Santiago de Compostela, reisen. Das Ziel dieses Projektes ist es, Spenden für die Stiftung Rodania zu sammeln, welche dann den Schwerbehinderten zugute kommen.

Seit seinem schweren Unfall an der Hand, weiss der 29-jährige selbst wie es ist im täglichen Leben eingeschränkt zu sein und möchte auf diese Weise jene unterstützen, die vollständig auf fremde Hilfe angewiesen sind.

«Nach dem Unfall wurde mir klar, dass es Menschen gibt, die schlechter dran sind als ich und für die möchte ich etwas tun», sagt Gulyas. Die Idee, die Pilgerreise auf dem Jakobsweg anzutreten, war dabei nicht von Anfang an geplant.

«Zuerst war die Grundidee einfach mal zu laufen, erst durch Recherchearbeiten stiess ich dann auf den Jakobsweg», so der Laufbegeisterte. Somit habe diese Reise bei ihm zwar nicht den christlich-religiösen Hintergrund wie bei anderen Pilgern, aber ein spiritueller Aspekt sei trotzdem vorhanden. Denn bei der Reise gehe es auch um die persönliche Verarbeitung des Unfalls, Ruhe und Selbstfindung.

Auf Social Media präsent

Um sich Gehör für sein Anliegen zu verschaffen, hat der gebürtige Basler voll auf die Maschinerie der Social Media gesetzt. Via Facebook und Twitter wurde das Projekt verbreitet und stiess auf grosse Resonanz.

So hat er bereits Menschen gefunden, die ihn bei der ersten Etappe von Rorschach bis nach St. Gallen begleiteten. Sogar eine aussergewöhnliche Ess-und Schlafgelegenheit wurde ihm bereits angeboten und zwar vom «Souveränen Orden Der Ritter Des Weissen Falken», einem internationalen Ritterorden mit Sitz im Schloss Laupen, welcher humanitäre Aktionen unterstützt.

Ausserdem wird Gulyas während seiner Reise einen Video/Foto-Blog führen, um die Öffentlichkeit und potentielle Spender an seinen Erlebnissen teilhaben zu lassen. Eine feste Spendensumme die man erreichen möchte, besteht jedoch nicht.

«Ich habe mir diesbezüglich keine Ziele gesteckt. Wenn es Leute gibt die das Projekt unterstützen wollen, dann habe ich Freude an jedem Franken der gespendet wird», erklärt der Pilgerer.

Um sich auf dieses grosse Unterfangen vorzubereiten, trainierte er mehrmals wöchentlich im Fitnesscenter, joggte und fuhr Fahrrad, um so seine Kondition auf Vordermann zu bringen.

Ausserdem absolvierte er einige Übungsübernachtungen auf dem Grenchenberg, damit er sich anklimatisieren kann. Schwieriger als das Training sei allerdings das Zusammenstellen der Ausrüstung gewesen.

Möglichst wenig Gewicht

«Die gesamte Ausrüstung wird genauestens abgewogen und du musst dabei auf jedes Gramm achten», erklärt Gulyas. Denn jeder noch so kleine überflüssige Ballast muss vermieden werden, damit die Strapazen reiche Reise nicht noch zusätzlich erschwert wird.

Ausserdem sollte darauf geachtet werden, dass die Ausrüstung von hoher Qualität ist. Markenprodukte seien zwar nicht gerade günstig, aber dafür leichter, robuster und witterungsoptimierter als Billigware.

Konkrete Pläne für seine Ankunft in Santiago de Compostela hat der Grenchner noch keine geschmiedet. Wahrscheinlich werde er dortzuerst ein paar Tage ruhen und das Meer geniessen.

Eines sei jedoch bereits jetzt gewiss, nämlich dass der Wanderfan weitere ehrgeizige Pläne hegt: «Das wird sicherlich nicht das letzte Projekt dieser Art gewesen sein, das ich durchführen werde», sagt Gulyas.

Am 10. April um 14-16 Uhr stellt Steven Gulyas in der Stiftung Rodania in Grenchen sein Projekt vor.