Heute Morgen zogen auch in Grenchen die Chessler durch die Stadt. Pünktlich um 5 Uhr ging es beim Busbahnhof bei der Titanik los. Oberchessler Yanick Zumstein gab das Startzeichen.
In aller Früh und bei eisigen Temperaturen machten sich die Chessler in Grenchen auf, mit Lärm und Narrenseele den Winter zu vertreiben. Yanick Zumstein - im letzten Jahr noch Azubi bei Altoberchessler Milton Faulhaber - agierte richtig profihaft. Zwar hätte er gerne so viel Chessler gesehen, wie vorgestern Schneeflocken vom Himmel fallen waren, dennoch war der Oberchessler zufrieden mit den warm verpackten, aufmarschierenden, weissbehemdeten Fasnächtlern.
Später stellte sich das anfänglich wahrgenommene mottogetreue «Rumpeln» als ein Riesenlärm heraus. Mit Pfannendeckeln, Rätschen und Trommeln wurde sich der Riesenlärm zum Riesenkrach. Genauso, wie es in den Versen des Grenchner Poeten Eugen Bloch heisst: «Räm pläm pläm in allen Gassen, die Chessler sind heut losgelassen. Und räm pläm pläm, der Riesenkrach rüttelt alle Bürger wach.» Mit ohrenbetäubendem Lärm quittierten die Chessler auch Yanick Zumsteins Antrittsrede. Und wer sich als «Zivilist» gestern Morgen schlaftrunken die Augen rieb und die Schar Chessler sah, dem wurde klar, des Narren schönste Jahreszeit ist da.
Aus dem keinen Rundgang wurde ein Gang in die Beizen. Bei der nasskalten Temperatur wollten alle rasch ihren Lohn, eine wärmende Mehl- oder Gnagisuppe. Viele Chessler reagierten aber auch erstaunt über das Schlafquartier des Obernarren, welches unter dem Stadtdach aufgebaut ist. Dort hatte Chefnarr Thomas Meister die Nacht auf den Schmutzigen Donnerstag verbracht. (khg)