Grenchen
Grenchner Sopranistin läutet den Frühling ein

Der Liederabend zum Frühling im Eusebiushof liess keine Wünsche offen. Die Grenchner Sopranistin Amelia Scicolone überzeugte und sang sich im Nu in die Herzen des Publikums.

Daniel Trummer
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Amelia Scicolone singt, Elena Petrova begleitet sie am Flügel.

Amelia Scicolone singt, Elena Petrova begleitet sie am Flügel.

Daniel Trummer

Elena Petrova begleitete gekonnt am Klavier und Pablo Barragán bereichert den Anlass mit einfühlsamen Melodien auf der Klarinette.

«Der Frühling kommt», waren sich die Zuhörer in der gut besetzten Aula am Schluss des Konzertes einig. «Der Frühling will kommen, der Frühling, meine Freud', nun mach' ich mich fertig zum Wandern bereit», heisst es in einem Vers der Schubertkomposition «Der Hirt auf dem Felsen». Das Trio, das sich an der Hochschule für Musik in Basel kennenlernte, bestach im gemeinsamen Musizieren. Die wunderbare Sopranstimme füllte den Raum, die Klarinette nahm Themen auf und variierte, die Klavierbegleitung war wohl temperiert und liess den Solisten Raum.

Verzicht auf grosse Gestik

Der Beginn des Konzerts war Blumen gewidmet. Die vier Lieder von Richard Strauss «Mädchenblumen Op. 22», begeisterten das Publikum. «Ich liebe Strauss über alles», gestand Amelia Scicolone und erklärte, dass seine Lieder für ihre Stimme wie geschaffen seien. Eindrücklich zeigte sich ihre Begabung auch in den «Brentano Liedern», die Richard Strauss vertont hat. «Strauss geht vom Text aus, und deshalb stimmen die Kompositionen», ergänzt Scicolone. Sie und Elena Petrova haben die Melodien für einen Wettbewerb in Deutschland einstudiert. Schmeichelnd und fordernd erklingen die Lieder. Scicolone unterstützt mit feiner Mimik den Text, verzichtet aber zu Recht auf grosse Gestik.

Die Freude, in der eigenen Stadt musizieren zu können, war spürbar. Als besonderer Leckerbissen erwies sich Maurice Ravels «Pièce en forme de Habanera». Pablo Barragán glänzte in seinen Soli, und ab und an glaubte man, Anklänge an den berühmten Bolero wiederzuerkennen. Alle drei Musiker sind mit verschiedensten Preisen gekrönt und gelten als aufstrebende Talente.

Elena Petrova (l) und Pablo Barragán begleiteten Amelia Scicolone.

Elena Petrova (l) und Pablo Barragán begleiteten Amelia Scicolone.

Daniel Trummer

Das Konzert war Bestandteil des Programmes für Erwachsenenbildung der Römisch-katholischen Pfarrei. Nach dem Jubiläumsjahr zum 200-jährigen Bestehen der St. Eusebiuskirche, wird die Veranstaltungsreihe jeweils am vierten Tag des Monats fortgesetzt. Bernhard Rohrmoser, Leiter der Erwachsenenbildung, hatte eine glückliche Hand, die drei jungen Musikschaffenden zu engagieren.

Die Sopranstimme der Grenchner Sängerin überzeugte in ihrer atemberaubenden Beweglichkeit. Die Klavierbegleitung gefiel, Elena Petrova war in stetiger Zwiesprache mit den Solisten und Pablo Barragán entlockte seiner Klarinette wundersame Töne von schalmeiartigen Weisen bis zum ergreifenden Pianopart. Der Frühling kann kommen!