Ev.-ref. Kirchgemeinde
Grenchner Reformierte glauben an eine stabile Zukunft

Trotz eines budgetierten Defizits von knapp 50'000 Franken steht die Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Grenchen-Bettlach nach wie vor auf gesunden, finanzkräftigen Beinen.

Patrick Furrer
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Reformierte Glauben an eine stabile Zukunft. (Symbolbild)

Reformierte Glauben an eine stabile Zukunft. (Symbolbild)

Das Budget 2013 der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Grenchen-Bettlach rechnet einmal mehr mit einem Defizit: Bei einem Aufwand von 2,72 Millionen Franken und einem Ertrag von 2,67 Millionen resultiert ein Defizit von 49'350 Franken. Allerdings: Grund zu unmittelbarer Besorgnis besteht kaum.

Schon in den vergangenen Jahren budgetierten die Reformierten Ausgabenüberschüsse, wobei das Ergebnis in der Rechnung dann doch immer wieder ins Positive gekehrt werden konnte – trotz stagnierendem Mitgliederbestand, prognostizierten Defiziten und Rückgängen bei den Steuererträgen. Dennoch muss die Kirchgemeinde betreffend Finanzhaushalt wachsam bleiben. Dass die Folgejahre nicht einfach werden, betonte Urs Neuhaus, Präsident der Finanzkommission, an der Kirchgemeindeversammlung.

Das Budget 2013 weist nebst dem «verkraftbaren» Defizit eine Investition von 125000 Franken aus. Das wird durch eine Entnahme von 120'000 Franken aus dem Baufonds ermöglicht. Im Vergleich zum Jahr 2012 (281'500) fallen diese deutlich geringer aus. In der Investitionsrechnung vorgesehen sind unter anderem der Küchenersatz und der Bau eines Velo-Unterstands beim Pfarrhaus an der Zwinglistrasse 7, der Ersatz von Fenstern und Fensterläden an der Zwinglistrasse 14 und die Verschönerung des Altarbereichs in der Kirche. Der ausgewiesene Finanzierungsfehlbetrag beträgt fast 153'000 Franken.

Aufschieben von Investitionen

Die Aussichten der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde sind nicht schlecht, der Glauben an eine stabile Zukunft ist intakt. «Wir stehen weiterhin auf gesunden Beinen», informierte Urs Neuhaus. Obwohl für 2012 mit einem Rekordtief bei den Steuererträgen (2,1 Mio.) gerechnet wird und auch 2013 noch kaum Besserung verspricht, soll sich die Lage ab 2014 gemäss Finanzplan 2013–2017 wieder leicht erholen.

Dennoch sind weitere Aufwandüberschüsse prognostiziert. Das hat unter anderem auch das Verschieben weniger dringlicher Investitionen zur Folge. Die Sanierung der Aussentreppe der Zwinglikirche etwa wurde in der Priorisierung ein Jahr nach hinten geschoben und soll neu frühestens 2017 ausgeführt werden.

Schön, aber passend schlicht

Vor der Budgetverhandlung orientierte Architektin Chantal Kauer über die mögliche Neugestaltung des Innenraumes der Zwinglikirche. Sie hat das Projekt zusammen mit einer Arbeitsgruppe der Kirchgemeinde während rund 18 Monaten begleitet und ausgearbeitet. Ein definitiver Entscheid über die Ausführung wird eine ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung im Frühjahr 2013 entscheiden. Der Kredit von 30000 Franken ist im Budget enthalten.

Die Pläne des Projektteams erscheinen vielversprechend. So soll unter anderem der Abendmaltisch durch einen moderneren und einfacheren ersetzt werden, um die Schlichtheit der Zwinglikirche zu unterstreichen. Auch soll entlang der Empore eine Art Lebenszyklus aus Glas in den liturgischen Farben mit einer kunstvollen Dornenranke erstellt werden.

In den allgemeinen Informationen erinnerte Kirchgemeindepräsident Rolf Enggist an den Besuch einer Reisegruppe in die Partnerkirchgemeinde St. Jean-du-Gard, das gut besuchte Diner Culturel, wo alt Bundesrat Samuel Schmid über das Thema «Begegnungen» und über seine Auffassung, in der heutigen Zeit Christ zu sein, sprach. Am Reformationssonntag setzte Pfarrer Stephan Hagenow im Auftrage des Synodalrates der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn Pfarrer Marcel Horni offiziell in sein Amt ein.