Laura Bonderer (18) hat den ersten Preis im Lehrlingswettbewerb des Luxusuhrenherstellers Cartier gewonnen: Eine Uhr samt Reise nach New York.
Die Lernenden des Zeitzentrums machen regelmässig bei den Wettbewerben der Uhrenindustrie mit und sind fast so regelmässig auch unter den Preisträgern. Dieses Jahr hat die 18-jährige Laura Bonderer den ersten Preis des Instituts Horlogerie des Luxusuhrenherstellers Cartier abgeräumt. Die 18-Jährige aus dem aargauischen Mandach hat eine Uhr gebaut, deren Zifferblatt aus Aludosen-Teilen besteht, denn das Motto des diesjährigen Lehrlingswettbewerbs lautete «Recycling». Als Antrieb hatten alle ein Uhrwerk aus dem Hause Cartier zur Verfügung.
Reise nach New York gewonnen
Das Cadran von Bonderers Uhr besteht aus 12 Kreissegmenten. Jede Stunde wird ein neues Segment angehoben. Ein kleiner Rotor im Zentrum zeigt die Minuten an. Die Arbeiten wurden nach verschiedenen Kriterien beurteilt wie Originalität der Kreation, Qualität der Umsetzung, Funktionalität des Uhrwerkes, Sauberkeit etc. Die Arbeit wurde von einer fünfköpfigen Jury beurteilt.
Während ihre Kollegen vom 4. Lehrjahr auf die Resultate der Abschlussprüfung warteten, konnte sich Drittlehrjahr-Stiftin Bonderer erst mal über ihren Erfolg freuen. Über ihren weiteren beruflichen Werdegang ist sie sich noch nicht im Klaren. «Da ich auch noch die Berufsmatur machen möchte, werde ich vielleicht ein Studium beginnen können, doch das ist noch nicht sicher», meint die Aargauerin, die zurzeit in Grenchen wohnt. Als ersten Preis erhielt sie eine Cartier-Uhr und eine Reise für zwei Personen nach New York.
77 Uhrmacherinnen und Uhrmacher haben am Wettbewerb teilgenommen, acht wurden prämiert. Auch der fünfte Preis ging ins Zeitzentrum, an Linda Reutimann. Die 18-Jährige aus Flurlingen im Kanton Zürich hat eine Uhr mit linearer Zeitanzeige kreiert. Und diese ist aus Stoff. Ein Reissverschluss, der sich in 12 Stunden entlang von Stecknadeln von links nach rechts bewegt, zeigt die Zeit an. «Kleider sind heutzutage ja fast Wegwerfartikel geworden, das hat mich zu diesem Thema inspiriert», erläutert Reutimann ihre Idee. Auch sie ist jetzt Besitzerin einer Cartier-Uhr.
Absolventen sind begehrt
Auch der zweite Preis im Cartier-Wettbewerb hat übrigens ein wenig mit dem Zeitzentrum zu tun: Der Träger Sven Rothenbühler vom Atelier für antike Uhren in Wichtrach besucht hier überbetriebliche Kurse. Zeit-Zentrum-Rektor Daniel Wegmüller freut sich mit seinen Lehrlingen. Trotz Eintrübung bei den Uhrenexporten sei das Interesse am Beruf des Uhrmachers ungebrochen, meint Wegmüller. Für den Lehrbeginn im August sei keine grosse Abnahme zu verzeichnen. Über die berufliche Situation der aktuellen Lehrabgänger – 50 an der Zahl – habe er allerdings noch keinen Überblick. Ihre Berufschancen seien aber im Allgemeinen intakt, meint er. «Die Deutschschweizer Uhrmacher werden von den Firmen oft vorgezogen, weil sie Fremdsprachen besser beherrschen.»