Generalversammlung
Grenchner Hauseigentümer sind gegen das Energiegesetz

Die Grenchner Liegenschaftenbesitzer sollen das Energiegesetz ablehnen, rät ihr Präsident. Der Leerwohnungsbestand steigt wieder an.

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Der Verband der Hauseigentümer ist gegen das Energiegesetz. (Symbolbild)

Der Verband der Hauseigentümer ist gegen das Energiegesetz. (Symbolbild)

Keystone

Mario Chirico, Präsident des Hauseigentümervereins Grenchen HEV, zeichnete an der gut besuchten Generalversammlung ein eher düsteres Bild an den Immobilien-Himmel. Der Eigenmietwert, «ein alter Zopf in unserem Land», soll bleiben. Dieser Meinung sei zumindest der Ständerat gewesen, monierte Chirico.

Ungemach drohe auch mit der Umsetzung der MuKEn (Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich). Das Regelwerk mit fast 100 Seiten und 83 Artikeln sieht einschneidende Veränderungen vor. Den Weg zu den MuKEn ebnen soll die Abstimmung vom 21. Mai über das neue Energiegesetz. «Der HEV des Kantons Solothurn empfiehlt ganz klar ein Nein zu dieser Vorlage mit noch nicht absehbaren Folgen», betonte der HEV-Präsident mit Nachdruck

Etwas versöhnlicher stimmte Chirico ein weitgehend erfolgreiches Vereinsjahr der Sektion Grenchen. Im Mai habe sie die DV des Kantonalverbands auf dem Grenchenberg erfolgreich über die Bühne gebracht. Dieses Jahr lädt der HEV Grenchen am 29. November zu einem Vortrag der Credit Suisse zum Thema «Vorsorgeauftrag» ein.

Urs Grütter, der vor sieben Jahren dem Vorstand beitrat, hat seinen Rücktritt gegeben. Als sein Nachfolger wurde mit Christian Glutz auch der Nachfolger in seinem Geschäft Grütter + Willi in den Vorstand gewählt. Ebenfalls für weitere drei Jahre wiedergewählt wurden Mario Chirico (Präsident), Trudi Schilt (Kassierin), Christian Schilt (Leiter Vereinswesen), Doris Weber (Protokollführung) und Ivo Erard (Beisitzer, Liegenschaftenschätzer).

Besonders nach nassen und kalten Wintermonaten setzt sich im Innenbereich eines Hauses oder einer Wohnung Schimmel an. «In der zweiten Hälfte der Heizperiode tauchen die meisten Schäden auf», weiss Christian Hetzel aus Erfahrung. Der Malermeister aus Grenchen, dessen Unternehmen heuer sein 111-Jahr-Jubiläum feiert, referierte im Anschluss an die GV zu diesem Thema.

In einem weiteren Referat zeigte Rolf Grab von der Kantonspolizei Solothurn die verschiedenen Einstiegsmöglichkeiten von ungebetenen Gästen auf und erläuterte die Massnahmen gegen Einbrecher.

Bautätigkeit geht zurück

Noch bis letztes Jahr haben fertiggestellte und bezugsbereite Wohnungen in Grenchen weiter zugenommen. 2015 wurden 94 und 2016 136 Wohnungen fertiggestellt (+ 44%). Spürbar war indes letztes Jahr bereits ein Rückgang bei der Bautätigkeit. 2016 waren 123 Wohnungen im Bau, ein Jahr zuvor 140. Massiv abgenommen haben die baubewilligte aber noch nicht im Bau befindende Wohnungen. Sie gingen von 188 (2015) auf 49 zurück (- 288%). HEV-Präsident Mario Chirico monierte schon in den letzten Jahren die starke Bautätigkeit für Mietliegenschaften, die vor allem den Leerwohnungsbestand in der Uhrenstadt anwachsen lasse. Er hat mit seiner Vermutung recht bekommen. Der Leerwohnungsbestand stieg von 1,95% (2015) auf 2,51% im letzten Jahr an. (rrg)