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Sechzig Grenchnerinnen und Grenchner folgten der Einladung der Urner Gemeinde Unterschächen, um das 50-jährige Bestehen der Patenschaft zwischen der Berggemeinde und der Industrie- und Technologiestadt zu feiern.
Es war eine bunte Gemeinschaft, welche die zweistündige Busfahrt unter die Räder nahm: Behördenmitglieder mischten sich mit «gewöhnlichen» Einwohnern, Jung mit Alt, Personen mit «Unterschächen-Erfahrung» mit einigen, für die es eine Premiere darstellte. Sie alle sollten einen unvergesslichen Tag voller Gastfreundschaft, Überraschungen und bleibenden Eindrücken erleben.
Nach Kaffee und Gipfeli wartete zum Apéro ein kleiner Spaziergang über den Grenchnerweg rund um das 700-Seelen-Dorf. Es folgten Ansprachen, musikalische Darbietungen durch den Musikverein Unterschächen und den Grenchner Jodlerklub Bärgbrünnli sowie kulinarische Freuden als Hauptspeise und zum Dessert ein Ausflug in alpine Gefilde.
Die Bedeutung des Anlasses wurde durch die Anwesenheit des Urner Volkswirtschaftsdirektors (Regierungsrat) Urban Camenzind unterstrichen. Er sprach von einer «erfolgreichen und segensreichen Paten- und Partnerschaft». Dass sie nach 50 Jahren noch immer bestehe, zeige, dass sie eben auch gelebt werde. Heute denke man bei einer finanzschwachen Gemeinde im Urnerland nicht mehr als erstes an Unterschächen. «Mit eurem Engagement habt ihr dazu beigetragen, dass die Berggemeinde bewohnt und belebt bleibt», meinte er an die Adresse der Gäste aus dem Unterland.
Stadtpräsident François Scheidegger erinnerte an den Anfang der Patenschaft, als im Jahr 1968 eine Lawinenkatastrophe Unterschächen heimsuchte. In den ersten Jahren wurde der Ausbau der Wasserversorgung finanziell unterstützt. Es folgten Investitionen in die Infrastruktur (Aula, Sanierung Sportplatz, Wanderwege, Spiel- und Begegnungsplatz etc.). «Über die finanzielle Hilfe hinaus leisteten Grenchnerinnen und Grenchner immer wieder bei Bedarf Hilfe vor Ort.
So kam in den letzten Jahren eine stattliche Anzahl an Stunden ‹Manpower› zusammen,» fügte er bei. Er erinnerte insbesondere an Engagements von Jugendlichen, an Zivilschutzeinsätze oder an die tatkräftige Mithilfe der des Kiwanis Club. Es seien Freundschaften zwischen «Berglern» und «Städtern» entstanden, der kulturelle Austausch werde gepflegt.
Unterschächens Gemeindepräsident Iwan Imholz beschrieb das Bild von einem gemeinsamen Weg, den man gebaut habe und noch weiter baue. Mit Grenchen als Gefährten sei man auch in der Lage, Steine aus dem Weg zu räumen, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und die Gemeinde als aktives und lebenswertes Bergdorf weiterzuentwickeln.
Alle drei Redner betonten im Übrigen die Partnerschaft auf Augenhöhe, Hilfe zur Selbsthilfe laute das zielführende Motto.
Als bleibendes Geschenk hat die Gemeinde Unterschächen den bis anhin inoffiziellen «Grenchnerweg» als solchen amtlich eingetragen und beschildert, dazu wurde die informative Broschüre «50 Jahre zusammen unterwegs» erstellt. Grenchen revanchierte sich mit Pins der Gemeindewappen und natürlich dem Versprechen, auch in Zukunft als Pate bereit zu stehen.
Emotionaler Höhepunkt des Besuches stellte der Ausflug auf die «Alp Mettenen» dar, ins Gebiet, wo vor fünfzig Jahren die katastrophale Lawine niederging. Diesmal erfreuten die Gäste sich am alpinen Höhenerlebnis samt Gaumenfreuden und Alpsegen. Es versteht sich beinahe von selbst, dass dieses Panorama die Frauen und Mannen vom «Bärgbrünnli» unter der Leitung von Claudia Fàbregas zu gesanglichen Höhenflügen animierte.