BGU
Grenchner Busse sind günstiger unterwegs als in Solothurn und Olten

An der Generalversammlung des Busbetriebs Grenchen und Umgebung BGU wurden erstmals Vergleichszahlen zu Kosten von Buskilometern präsentiert. Diese zeigen, dass die Busse in Grenchen etwa einen Drittel billiger unterwegs sind als in Olten und Solothurn

Andreas Toggweiler
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Der BGU wünscht sich seit Jahren eine Verbesserung der Situation für Busse beim Bahnhof Süd.

Der BGU wünscht sich seit Jahren eine Verbesserung der Situation für Busse beim Bahnhof Süd.

Oliver Menge

An der Generalversammlung des Busbetriebs Grenchen und Umgebung BGU konnte das Unternehmen eine Steigerung der Erträge um gut 54'000 Fr. bekanntgeben. Laut Verwaltungsratspräsident Peter Vogt nahm der Betriebsertrag aus dem Linienverkehr um 39'000 Fr. zu, derjenige von Extrafahrten um gut 18'000 Fr. Die Abgeltungen der öffentlichen Hand gingen gleichzeitig um 10'000 Fr. zurück. Diese bestreitet mit einem Beitrag von 3,8 Mio. Fr. knapp die Hälfte des Gesamtbudgets von 7,8 Mio. Fr. Die Einnahmen aus dem Linienverkehr betrugen 2,4 Mio. Fr.

Die Fahrzeuge des BGU legten 2017 insgesamt gut 1,442 Mio. km zurück und beförderten dabei 2,158 Mio. Personen. Der Betriebsaufwand nahm marginal um 0,23 Prozent zu. Damit, so rechnete Peter Vogt vor, erzielt der BGU mit Abstand die günstigsten Kilometerkosten der drei städtischen Busbetriebe im Kanton: Ein Kilometer eines BGU-Busses kostet 4,80 Fr., jener eines Solothurner BSU-Busses 6,38 Fr. und der Oltner Bus (BOGG) kostet per gefahrenen km 6,43 Fr.

Die Zahlen wurden an der Generalversammlung von den Vertretern dieser Unternehmen nicht bestritten, allerdings wurde darauf hingewiesen, dass beispielsweise in Solothurn 13 Gelenkbusse im Einsatz sind gegenüber nur deren drei in Grenchen. So oder so wertete Vogt die Zahlen als «Ausdruck, dass wir offenbar unseren Job recht gut machen». Alle Anträge des Verwaltungsrates wurden denn auch an der GV ohne Wortmeldungen genehmigt.

Linie nach Biel gut unterwegs

Die auf den Fahrplanwechsel 2017 neu gestartete Linie nach Biel entwickle sich «sehr erfreulich», sagte Vogt. Diejenige nach Meinisberg-Orpund hingegen bisher weniger. Der Versuchsbetrieb der Linien dauert drei Jahre. Vogt kündigte auch an, dass aufgrund eines neuen Verteilschlüssels im Tarifverbund Libero die Erträge ab dem laufenden Jahr sinken würden. Der Ertragsausfall werde zwar durch höhere Abgeltungen kompensiert, jedoch werde damit künftig ein tieferer Deckungsgrad resultieren.

Im zweiten Teil der GV referierte Thomas Rüegger, Leiter Tiefbau der Baudirektion Grenchen, über die jüngsten Planungsfortschritte auf dem Südbahnhof-Areal. Rüegger stellte die im Grenchner Gemeinderat diskutierten Varianten vor und erinnerte an den Kernauftrag. Ziel sei die Errichtung von gedeckten Bushaltestellen, eine Prüfung der Verkehrsentflechtung und die Sanierung der Werkleitungen. Je nach Planungsdauer müsse man die Werkleitungssanierung auch vorziehen.

Dass die Bauverwaltung die Variante mit einer vollständigen Verkehrsentflechtung favorisiert, brachte Rüegger auch in diesem Umfeld zum Ausdruck. Gerechnet wird mit Kosten von 4,2 bis 6,5 Mio. Fr. je nach Projekt. Die Planungsphase werde eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen, die Umsetzung weitere zweieinhalb Jahre.

Peter Vogt rief die Politik auf, die Planung des Südbahnhofes nun konstruktiv voranzutreiben und innert nützlicher Frist «einen Bahnhofplatz für alle zu realisieren.»