FDP, SVP, CVP, BDP und GLP stehen geschlossen hinter François Scheidegger. Er Ex-Stadtschreiber rechnet sich gute Chancen aus, ohne verkrampft kämpferisch zu wirken.
Dass alle bürgerlichen Parteien geschlossen hinter ihm stehen, war für François Scheidegger von Anfang an Bedingung, damit er sich als Kandidat für die Stadtpräsidiumswahlen im kommenden Juni zur Verfügung stellt. Nur konsequent ist daher, dass vergangene Woche die fünf bürgerlichen Parteien das überparteiliche Komitee «François Scheidegger als Stadtpräsident» gegründet haben. Das Co-Präsidium wird von allen Parteipräsidenten von CVP, SVP, BDP, GLP und FDP übernommen.
Nicht Gegner, sondern Alternative
Der ehemalige Stadtschreiber von Grenchen und amtierende Amtsgerichtspräsident Solothurn-Lebern François Scheidegger (FDP) sagt selbst: «Damit haben wir jetzt vollständig geklärte Verhältnisse. Es steht fest, dass keine der anderen Parteien mehr einen eigenen Kandidaten bringen wird, und auch, dass alle bürgerlichen Parteien mich unterstützen.»
Mit dieser Ausgangslage rechne er sich als «nicht extrovertierte Person» durchaus gute Chancen aus für die Wahlen, «sonst wäre ich gar nie angetreten, denn ich bin schliesslich auch nicht auf Stellensuche. Die Grenchnerinnen und Grenchner wollen ganz klar einen Wechsel, sie wollen neue Köpfe und einen Richtungswechsel im Führungsstil.» Besondere, oder gar Schadenfreude, gegen seinen ehemaligen Chef anzutreten, bereitet es dem sachlichen Scheidegger nicht.
Man habe immer ein gutes Einvernehmen gehabt. Er sei einfach die gute Alternative zu Boris Banga. Jetzt hoffe er auf einen sauberen Wahlkampf.
Alles andere wäre chancenlos
Viel Neues passiert allein aufgrund der Komiteegründung freilich nicht. Dennoch ist sie für die Wahlpropaganda und damit für die bürgerlichen Parteien von Bedeutung. Stellvertretend erklärt Alexander Kohli, Präsident der FDP Grenchen: «Es ist wichtig, dass die Leute wissen, dass wir es ernst meinen. Und wir machen auch ernst.» François Scheidegger sei ein verlässlicher, anständiger Mensch, das zeichne ihn aus.
Im Weiteren verweist der FDP-Ortsparteipräsident erneut darauf, dass die Bürgerlichen nur gemeinsam eine Ablösung im Stadtpräsidium erreichen können. Was die anderen Ortsparteipräsidenten und neuen Co-Komiteepräsidenten nicht anders sehen. Roland Hartmann, BDP: «Die bürgerlichen Parteien haben sich auf einen Kandidaten einigen können. Jetzt sind wir interessiert, dass es gut kommt. Und es kommt auch gut.»
Oder Eric von Schulthess, GLP: «Einen Wechsel im Stadtpräsidium herbeizuführen, bedingt die Kraft aller bürgerlichen Parteien.» Nur so habe man realistische Chancen, sagt auch Richard Aschberger von der SVP. Und Marco Crivelli, CVP, schliesst: «Mit der Gründung der Partei setzen wir ein klares Zeichen. Jetzt sind wir wirklich geeint und auch bereit.»
Wer neuer und/oder alter Stadtpräsident der Uhrenstadt wird, entscheidet sich am 9. Juni 2013. Spannend wird es aber bereits am 14. April – dann werden die Gemeinderäte und Gemeinderätinnen gewählt.